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Nach
Öffnung der Lokomotive stellte ich also fest, dass man neben den
nicht vorhandenen roten Schlusslichtern an der Lokomotive (sollten doch
bei einer Gehäuse-Neukonstruktion Pflicht sein) leider auch wieder
einen Spar-Decoder (MINIC90x)
eingebaut hat. |
Somit war Basteln angesagt, um dem Zug ein zeitgemäßes Aussehen und
Verhalten zu geben. Für den kompletten Umbau (incl. Beleuchtung der Personenwagen)
sollten Sie ca. 8-12 Stunden einplanen
Da ich mir keinen neuen Decoder kaufen
wollte, habe ich mich meiner neu entwickelten Spezial-Platine LP-02 zur ext. Funktionsaufrüstung besonnen und diese erstmalig komplett in
diesen Umbau integriert.
Der Decoder besitzt auch den Standart-Chip
701.22x und es ist also relativ einfach möglich die
darin enthaltenen Funktionen nutzbar zu machen. Ein großer Teil der
folgenden Umbaubeschreibung wird sich also dieses Themas widmen.
Natürlich geht das nicht ohne Löterei und speziell auch Lötungen an SMD-Bauteilen. Wer da unsicher ist, sollte es besser bleiben lassen
oder den Zug (bei mir) umbauen lassen.
Es sollten folgende Funktionen zusätzlich realisiert werden:
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Mit
F1-schaltbares Schlusslicht an der Lok zur
vorbildgerechten Beleuchtung
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Mit F2
zuschaltbare Zugbeleuchtung über die Kupplung der Lokomotive
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Mit F3
zuschaltbare Führerstandsbeleuchtung in der Lok
-
Mit
F4 ein zusätzliches, zuschaltbares beidseitiges
A-Licht als Rangierlicht an der Lok unter Beibehaltung der Einschaltung des Rangiergangs.
Hier gibt es dazu einem
Blockschaltplan. |
Alles in allem also eine
recht umfangreiche, aber auch attraktive, Funktionserweiterung. Gehen wir es also an:
- Zunächst eine kleine Zusammenstellung
besonderer Materialien:
- etwas dünner Schrumpfschlauch (2 mm)
- dünner farbige Litzendrähte zur Verdrahtung
- einige Werkzeuge wie:
- Seitenschneider
- Schraubendreher (flach und Kreuzschlitz)
- Pinzette
- SMD-Lötzinn
- Lupenlampe zum Arbeiten (ist ganz
hilfreich, vor allem bei über 40-Jähren ... sagt mein
Augenarzt. :))
- Die
Erweiterungs-Platine
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Die Platine ist für unsere
Umrüstung bestens geeignet und kann bei mir bereits bestückt bezogen werden. |
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- Mechanische
Vorarbeiten.
Zunächst werden die mechanischen bzw. elektromechanischen
Arbeiten ausgeführt, dazu zählen:
- Gehäuse:
-
Löcher bohren
Für die roten
Schlusslichter müssen in das Gehäuse die 4
angedeuteten kleinen roten Lichter über den weißen
Frontlichtern aufgebohrt werden. Dazu wird zunächst mit
einem Dremel o.ä. mit einem 1 mm Bohrer vorsichtig die
Löcher möglichst zentrisch in den Kunststoff gebohrt. Das
geht recht schnell, da der Kunststoff butterweich ist. Am
Besten wird das Lokgehäuse auf einer Unterkonstruktion
festgespannt und dann wird vorsichtig gebohrt. Den Dremel
passe ich dann immer in der Höhe durch Unterlegen von
Brettchen entsprechend an. |
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Die Längsverschiebung
ist auf einem C-Gleis, das als Auflage dient,
eigentlich kein Problem. Verläuft der Bohrer, ist ein wenig Korrektur notwendig.
Die Bohrungen müssen anschließend mit mehreren immer
leicht größer werdenden Bohrern (im 0,2 - 0,3 mm
Abstand) von Hand auf das endgültige Maß (2,1 mm) aufgeweitet
werden. Bei 2 mm schon mal mit den die Leuchtdioden
probieren, ob sie passen. Ggf. nochmals etwas
nacharbeiten bis sie passen.
Das Ergebnis dieser Arbeiten sieht dann wie im Bild
aus. |
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Platzschaffen
Damit
hinterher beim Aufsetzten des Gehäuses genügend Platz
für die LEDs bleibt, müssen die
Stege durch Wegfräsen / Feilen etwas abgetragen werden. |
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Die blanken Enden sind dann später mit
etwas Isolierband abzudecken. |
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Auch an der Motorraun-Attrappe muss
etwas Platz geschaffen werden. |
So sieht das dann im eingebauten
Zustand später aus. |
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- rote LEDs
Die bei
dieser Lok zu verwendenden LEDs haben leider einen etwas
zu langen Lichtstab. |
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Dieser muss
vorsichtig mit einer Trennscheibe um ca. 1,5 mm
gekürzt werden, so dass er von der Länge her in die Bohrung passt.
Die Schnittstelle muss später mit einer weichen
Polierscheibe vorsichtig wieder geglättet werden. |
Anschließen werden je 2 LEDs zu einer Einheit verlötet,
die später in die Löcher gesetzt und befestigt wird. Die
LEDs müssen in der Mitte mit je einer Anode (langes
Drahtende) und einer Kathode zusammen gelötet werde.
Somit entsteht eine Reihenschaltung an deren Ende sich
ebenfalls je wieder eine Anode und eine Kathode
befindet. |
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Mit etwas
schwarzer Farbe, werden die äußeren Seiten der LED
abgedeckt, damit später kein Durchscheinen in den weißen
Lichtleiter entsteht. |
- stromführende Kupplung
Zum Einbau der späteren
stromführenden Kupplung, über die der restliche Zug mit
Strom für die Innenbeleuchtung versorgt wird, muss eine
RTS-Kupplung entsprechend vorbereitet werden. |
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Dazu wird bei
eingesteckter Kupplung am hinteren Teil der kleinen
Blechzunge ein Litzendraht angelötet und mit etwas
Schrumpfschlauch isoliert, damit es hinterher keine
Kurzschüsse gibt. |
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- Decodermanipulation
Zur Verbindung der neuen Platine müssen am Decoder
verschiedene, dünne Drähte angeschlossen werden.
- Fx-IC-Pins &
Elektronikmasse verkabeln
Dazu müssen
4 Drähte an die IC-Pins 15(F1), 16(f2), 17(f3), 18(F4)
angelötet werden. Dazu die Drähte werden die Drahtenden
abisoliert, kurz in sich verdrillt und mit etwas Lötzinn
vorverzinnt. Wenn die Isolierung dabei etwas zurückgeht
ist das nicht schlimm, sondern gut. Dann passiert es
beim Anlöten am IC-Beinchen eben nicht mehr Anschließend die verzinnten Drahtenden, mit einer
kleinen Schere/Seitenschneider, auf ca. 2 mm Länge
kürzen. |
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Dann werden die besagten IC-Pins ebenfalls mit einer
sehr feinen Lötspitze kurz etwas vorverzinnt.
Anschließen werden die vorbereiteten Drähte vorsichtig
angelötet. Dabei nur wenig bis gar kein zusätzliches
Lötzinn verwenden. |
Decoder im
Originalzustand |
geänderter Decoder |
Durch die
Vorverzinnung sollte genügend Zinn-Material vorhanden
sein. Darauf achten, dass keine
Kurzschlüsse der IC-Pins entstehen. Zum Anschluss der Platine wird auch die
Elektronik-Masse (violettes Kabel an Märklin-Decodern)
benötigt. Ein solches Kabel kann einfach vorsichtig auf
dem entsprechenden freien Lötpad am Decoder oberhalb des
blauen Motorkabels angelötet werden |
Das war's dann schon mit der
Decodervorbereitung. Er kann nun wieder mit den neuen Kabel in
seine Halterung zurück.
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- Einbau des Relais für die
Zugbeleuchtung
Aus
Sicherheitsgründen und zur galvanischen Trennung
des Schaltstromes für die Zugbeleuchtung wird ein kleines
Relais eingebaut. Damit wird sichergestellt, dass es bei
einem Kurzschluss des Lichtstromes nicht zur Zerstörung
der Elektronik kommt. |
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Dieses Relais wird
verkabelt und dann mit doppeltem Klebeband an der
Hinterseite der Decoderfassung befestigt. Die Anschlussdrähte sind zu isolieren. Ich habe ein Single-Inline-Relais (z.B. SIL-12-1A)von
Meder aus dem Elektonik-Fachhandel benutzt, dass schmal
und klein ist. Das Relais
besitzt in dieser Ausführung auch gleich die zum Schutz
des Schalttranssitors notwendige "Freilaufdiode" und
kann Ströme bis 1 A schalten. |
Für die LED-Zugbeleuchtung
mehr aus genug.. Es besitzt einen Schließkontakt, der beim
Anzug also geschlossen wird. und das Mittelleiter(Puko)-Potential auf die Kupplung legt.
Die beiden äußeren Kabel gehen einmal zum Schleifer und
das andere zur Kupplung. Dazwischen liegt der Kontakt. Das orangene Kabel wird mit dem Relais[+]-Anschluss
verbunden und das braun/grüne Kabel geht später zum
Schalttransitor auf der Universalplatine. |
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- Platinenbestückung & -verdrahtung
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- Einbau der neuen
Funktionseinheiten
Nun kann der Einbau der Funktionserweiterungen erfolgen.
Da diese als richtungsabhängige Funktionen realisiert werden
sollen, bedarf es einer weiteren kleinen
Hilfsschaltung/-platine, die alle notwendigen Funktionen
bereitstellt Da bei der Fertigung diese kleinen Stege
stehen bleiben, ist es hier für die Stabilität ganz nützlich.
Da sich alle Einbauteile im
Gehäuse der Lok befinden werden, ist es außerdem sinnvoll eine
lösbare Verbindung einzubauen, damit eine leichtere
Gehäusedemontage erfolgen kann. Dazu verwendet man ab Besten
eine kleine mehrpolige Stiftleiste. Die angelöteten Drähte
sind mit dünnem Schrumpfschlauch (2 mm) zu isolieren.
Die Gegenstücke dieser Stecker sind
entsprechende Buchsenleisten die mit der kleinen zuvor
eingebauten Hilfsplatine verbunden werden. Das sieht dann so
aus:
Tipp:
Es hat sich übrigens gezeigt, dass es sinnvoll
ist, wenn die Steckerleiste in je zwei 2-polige Einheiten
geteilt wird, dann kann nämlich leicht umgesteckt werden, wenn
man sich mal in der Richtung vertan hat.
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- Tests
Nachdem nun alles fertig
ist, steht einem Fahr- & Funktionstest nichts mehr im
Wege.
Mit F1 werden nun fahrtrichtungsabhängig die roten
Lok-Schlusslichter ein-/ausgeschaltet. Mit F2 kann die Zugbeleuchtung über die stromleitende
Kupplung geschaltet werden Mit F3 leuchten die Führerstandsbeleuchtungen
richtungsabhängig Mit F4 schaltet sich der Rangiergang und das weiße A-Licht
auf beiden Lokseiten.
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Für die LED-Wagenbeleuchtung und den
Einbau der Zugschlusslichter
verweise hiermit auf meine entsprechenden Beschreibungen.
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- Sonstiges:
Wenn man schon einmal dabei ist, kann man die von
Märklin leider falsch herum montierten Stromabnehmer
(Querstrebe nach vorne !) auch gleich richtig herum setzen. Das
sieht dann hinterher so aus:
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vorne |
hinten |
ggf. kann es beim Einfahren zu
einer leichten Kollision mit der Dachleitung kommen, das ist
aber zu verschmerzen. Möglicherweise ist das aber der Grund,
warum Märklin die Montage verkehrt herum durchgeführt hat. |
Außerdem kann mit etwas weißer/silbriger Farbe
die UIC-Steckdose angemalt werden, damit die Lok auch optisch ein
dem Original nachempfundenes Aussehen bekommt. Hier zum Abschluss noch eine - nicht ganz optimales Bild einer
baugleichen, echten Lokomotive (110 348-0), das ich aktuell im
Internet gefunden habe.
Hier noch ein Bild, dass ich auf der Homepage
http://www.bundesbahnzeit.de von einem 14-teiligen POP-Zug bei
der Durchfahrt im Heidelberger HBf. gefunden habe.
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- Fazit
Der Umbau ist sicher nicht ohne Aufwand, aber er
zeigt hoffentlich, was man alles doch noch mit diesen
Spardecodern, die Märklin nunmehr einbaut, machen kann. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht und das Ergebnis finde ich ist
auch mehr als ok.
Wenn Sie auch Spaß daran haben, dann nur zu.
Wenn Sie Ihren Zug umbauen lassen wollen oder bestimmte teile
benötigen, melden Sie sich bitte mal bei mir, wir finden sicher
auch für Sie eine Lösung.
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