Märklin hat seit 1998 sein
Digital-System mit weiteren Features ausgestattet. Auffälligstes Merkmal
war, dass zusätzlich - zu der bereits auch in früheren Decodern vorhandene
F0-Schaltfunktion - noch 4 weitere Funktionen dazu kamen.
Die neuen - so genannten. "Fx-
Decoder" - sind als Weiterentwicklung des 6090 anzusehen. Mit ihnen wurde
der gesamte schaltungstechnische Aufwand, wie er teils beim C90
noch mit konventionellen SMD-Teilen aufgebaut war, in einen neuen
hochintegrierten Decoder-Chip vom Typ: 701,22(x=A, B) integriert. |
Typ:I
bis ca. 1999 |
|
Typ: II
bis ca. 2000 |
|
Typ: III
ab ca. 2001 |
|
|
...
benötigt auf den Decoderplatinen eine besondere Zusatzschaltung. |
- die in
Typ II beschriebene besondere Schaltung entfällt und wird mit
einem "0-Ohm Widerstand überbrückt. |
Diese Decoder besitzt folgende Eigenschaften:
- 4 Funktionen (F1-F4), ....
bei Analogbetrieb ist die F1-Funktion dauernd aktiv.
- 2 richtungsabhängige, schaltbare Funktionen (F0),
- 2 richtungsabhängige Impulsfunktionen für
Schleiferumschaltung,
- einen einstellbaren, lastgeregelten
Gleichstrom-Motorausgang,
- einstellbare Massenträgheitssimulation
(Anfahrt-/Bremsverzögerung),
- verschiedene Betriebsmodi (Lok-/Funktionsdecoder)
& Analog/Digital
- Rangiergang (Abschaltung der
Massenträgheitssimulation)
- sowie internen Überlastungsschutz für die
Ein-/Ausgänge
- 27 Fahrstufen..
Die F4-Funktion nimmt eine Sonderstellung ein, wobei
zwischen Folgendem unterschieden wird:
- F4 ohne ext. Beschaltung
Auslösung bewirkt die Aktivierung des Rangiergangs.
D.h. es wird die Massenträgheitssimulation abgeschaltet.
Die Lok wird demnach direkt gesteuert
- F4 mit ext. Beschaltung
Ausgang verhält sich wie eine normaler Funktionsausgang F2 bzw. F3.
Der Rangiergang ist nicht aktivierbar(*).
*
Durch eine spezielle Beschaltung kann eine Funktion unter Beibehaltung
des Rangiergangs trotzdem vorgenommen werden
Hanno Brünninghaus hat auf seiner
Homepage das im Bereich
Basteleien ausführlich beschrieben.
Decoder mit diem Chip stellten somit die Basis für sämtliche
Decoder-Varianten des Motorola-II-Konzeptes dar.
Anschlüsse des 60901/60902:
gelb = Licht hinten (F0)
grau = Licht vorn (F0)
blau = Motor
grün = Motor
rot = Schleifer
braun = Masse (Schiene) |
|
braun/weiss
= Funktion F4 *
braun/gelb = Funktion
F3 *
braun/grün = Funktion F2
*
braun/rot = Funktion
F1 *
violett = Elektronikmasse (negativ)
orange = Versorgungsspannung Funktionen |
|
|
|
Hier eine kleine Historie der wichtigsten Ereignisse.
Dezember 1998:
Die Funktionen f3 und f4 sind nur bei Sonderbauformen wie in der V200
(37803) verfügbar.
Wenn die Rückleitung von den Glühbirnen der Spitzenbeleuchtung über Masse
geschieht
(bei alten Loks so üblich) wird das Licht flackern. Verwendet man das
orange Kabel zur
Rückleitung ist das Licht flackerfrei. Das orange Kabel darf keine
Verbindung zur
Schienenmasse/Chassis haben.
Im Analogbetrieb ist f1 immer aktiv.
Der Motorausgang kann mit 800 mA und die Funktionsausgänge mit je 200 mA
belastet werden.
Alle Funktionsausgänge dürfen aber zusammen nicht mehr als 400 mA
verbrauchen und die
maximale Gesamtbelastung des Decoders liegt bei 1100 mA.
Alle Ausgänge sind kurzschlussfest und überlastungssicher.
-------------------------------------------------------------------------------
Oktober 1998:
Lokomotiven mit digitalem Hochleistungsantrieb neuerer Bauart haben 3
Kondensatoren
mit einer Kapazität von je 1000 pF (1 nF) und dienen in erster Linie der
Funkentstörung.
Loks mit fünfstelliger Katalognummer z.B. 37xxx dürfen nun das CE-Zeichen
tragen.
--------------------------------------------------------------------------------
Lokomotiven mit dem neuen Hochleistungsantrieb 60901 haben jetzt drei
Drosseln mit
je 1,9 µH. Zwei sitzen wie gewohnt am Motorschild, die dritte zwischen
Schleifer
und Decoder. Diese schützen u.a. den Decoder vor Spannungsspitzen.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Parallel erfolgte bereits recht schnell das Angebot
eines Umrüstset 60901, mit dem man ältere - bisher nicht fx-fähige
Lokomotiven - auf den neuen Antriebs- und Funktionsstandard
umstellen kann.
Diese Umrüstsets gibt es zwischenzeitlich für die verschiedensten
Motor-Varianten (LFCM, SFCM, DCM, Faulhaber). Somit ist es nun möglich,
fast alle Lokomotiven auf das Digital-System umzurüsten. Sogar
Fremdprodukte können nun - Dank 60902/60905 - umgerüstet werden.
Die Decoder 60901 - 60904 benötigen einem speziellen - abhängig vom
jeweiligen Motortyp (LFCM/SFCM und DCM) - mechanischen Motorumbau, mit
dessen Hilfe der Allstrom-Motoren in einen Gleichstrommotor umgebaut
wird.
Der sonst übliche Märklin-Feldmagnet mit den beiden Motorspulen entfällt
damit. Auch der mechanische/elektronische Umschalter entfällt. Diese
Funktion wird vom Decoder übernommen. Ebenfalls ist der übliche 3-polige
Anker des Allstrom-Motors durch einen 5-poligen Anker zu ersetzten.
Die Motoren bekommen durch diese Maßnahme sehr gute Regeleigenschaften und
ein ebenfalls sehr gutes Langsamfahrverhalten.
Für die zunehmend - auch von Märklin - in
Lokomotiven eingebauten Faulhaber-Motore, gibt es nun den Umrüst-Decoder
60905, so das auch DELTA-Lokomotiven, die ebenfalls oft diesen Motor-Typ
besitzen, umgerüstet werden können. Besonders interessant ist dieser
Decoder auch für die Digitalisierung von Fremdprodukten, in denen ein
Faulhaber- oder vergleichbarer Motor seinen Dienst tut.
-
Decoder-Grenzbelastungen
Märklin gibt die folgenden Grenzwerte für die Strombelastung
der Bausteine an:
Art.-Nr. 60901 -
60904: |
Motorausgang: |
max. 800 mA |
Funktionsausgänge: |
max. je 200 mA, alle 3
Funktionsausgänge zusammen 400 mA |
Kompletter Baustein: |
max. 1,1 A |
Sehen Sie dazu auch bitte diese
Betrachtung !
|
Die Fx-Decoder-Basis-Platine:
TOP |
60901 |
Diese Decoder wird bei den Umrüstsätzen 60901 ...
60904 verwenden . |
Funktionen: |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Oberseite |
|
Unterseite |
Maße
(L*B*H) |
|
Decoder:
35,2/19,5 x 20/17,5 x 5,5 mm ET-# 519090
Halteplatte: 36,5/21,2 x 21,2/18,8 mm
ET-# xxxxxx
als 60902 (mit Schutzhülle):
37,5/22,2 x 22/18,8 x 7,6 mm ET-#
606287 |
|
|
Sie ist auch unter der angegebenen Nummer als Ersatzteil erhältlich. Ob der ET-Kauf gegenüber dem "Nur-Platinen-Decoder"
60902 allerdings billiger ist, darf bezweifelt werden. |
|
|
Hinweise:
Leider ist mir aber die Verwendung dieser
Detektorschaltung nicht bekannt. Sie wird aber offensichtlich meistens in
Verbindung mit
dem Chip 701.22A verwendet.
Ob in diesen Decodern aber jemals die
701.22A-Chips eingebaut wurden ist mir nicht bekannt.
Es gibt jedoch auch Decoder z.B. in der
mit 701.22B Chip,
der diese Schaltung besitzt.
Bei Decodern neuerer Fertigung ist die
Schaltung aber in der Regel nicht bestückt.
|
Bestückungsvarianten:
Die Platine wurde in weiteren
Bestückungsvarianten in verschiedene Lokomotiven eingebaut.
Nachfolgend habe ich versucht alle mir bekannten Ausführungen
abzubilden. |
Variante
I
[60901-1] |
Wurde in die RE 460 (3760.10) aus der
dig. SBB-Startpackung 29859 eingebaut. |
Funktionen: |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Oberseite |
|
Unterseite |
ET-#
??????
Der Decoder besitzt vorkonfektionierte
Kabelanschlüsse und -längen. |
|
|
Variante
II [60901-2] |
|
Funktionen: |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Oberseite |
|
Unterseite |
ET-#
603999
Der Decoder besitzt vorkonfektionierte
Kabelanschlüsse und -längen. |
|
|
Variante
III ET-# [60901-3] |
|
Funktionen: |
|
F1 |
vorhanden aber kein
Kabelanschluss |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Oberseite |
|
Unterseite |
ET-#
606791
Der Decoder besitzt vorkonfektionierte
Kabelanschlüsse und -längen. |
|
|
Variante
IV ET-# [60901-4] |
|
Funktionen: |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Oberseite |
|
Unterseite |
ET-#
??????
Diese Decodervariante
besitzt keinen Rangiergang ! |
|
|
Variante
V |
Dieser Decoder wurde in 2004 in einer
Startpackungs-BR 81 eingesetzt., die eigentlich eine DELTA-Lok sein
sollte.
Die Anschlüsse für die Fx-Funktionen (Unterseite rechts unten) sind
nicht bekabelt. |
Funktionen: |
|
|
|
|
|
-
Chip:
701.22B
-
Format MII
-
Schaltplan
-
Bestückung
|
|
|
|
|
|
Oberseite |
|
Unterseite |
ET-#
??????
Dieser Decoder hat eine kleine SMD-Z-Diode [Aufdruck:
R9F7] am Gleichrichter -Ausgang. Frühere Decoder haben dort
eine Z-Diode im Glas-Gehäuse [Aufdruck: 2]. |
|
|
Andere Decoderplatinen im Standard-Format:
Neben der oben
bezeichneten Standardplatine gibt es noch weitere, abgewandelte
Ausführungen im Standardplatinen-Format, die teils in besonderen
Modellen zur Anwendung kommen. |
|
|
Beschaltungen:
Die folgenden bebilderten Schaltungen wurden 2003 im
Märklin-Magazin® publiziert.
- Stirnbeleuchtung an Funktionsanschlüssen:
- Rauchsatz und TELEX-Kupplung an Funktionsanschlüssen:
|
|