Beim originalen ICEs gibt es an der Seite kleine elektronische
Zuglaufschilder, auf denen neben dem Zuglauf auch immer der aktuelle
Bahnhof sowie Uhrzeit und Datum angezeigt wird. In der Märklin-Version sind diese Anzeigen
zwar nicht
vorhanden, aber es gibt an entsprechender Stelle passende Aussparungen im
Gehäuse. Somit ist eine Nachbildung der Anzeige aber durchaus möglich und setzt dem Zug das berühmte
i-Tüpfelchen auf.
Was hindert uns also daran, hier einmal mehr selbst Hand anzulegen und
den ICE auf einen neuen Standart zu heben.
- Vorüberlegungen:
- Spannungsversorgung
Für den Betrieb der LEDs wird eine
Gleichspannung benötigt. Dazu wird in der Regel die orangene
Leitung verwendet. Ich musste aber feststellen, dass die Polarität
der orangenen/violetten Leitung sich bei einer Richtungsumkehr
auch jeweils umkehrt.
Schleifer vorne/hinten |
rot
|
|
|
|
|
Schienen-Masse |
braun |
|
|
|
|
F2-Funktion
(Fernscheinwerfer) |
br/gn |
|
|
|
|
zentrale Versorgungsspannung |
orange |
+ |
|
- |
Diese beiden Leitungen wechseln
je
nach Fahrtrichtung die Polarität !!! |
zentrale Elektronik-Masse |
violett |
- |
|
+ |
So wird neben der Versorgungsspannung auch die Richtungsinformation für die LED-Stirnbeleuchtung
in die Steuerwagen übertragen, da man auf den Einbau der sonst üblichen
Schleppschalter verzichtet hat. Für die Beleuchtung mit Glühbirnen ist das nicht weiter tragisch - die
sind ja nicht polarisiert - für einen Betrieb mit
Leuchtdioden wird aber eine fest polarisierte Gleichspannung
benötigt.
Wer also die zuvor beschriebenen
LED-Lichtleisten eingebaut hat oder einbauen will, der hat bereits
eine passende Gleichspannung am Ausgang des Brückengleichrichters
auf der LED-Platine. Wer weiter die vorhandenen Lampen einsetzt, muss
zusätzliche Maßnahmen ergreifen. |
Da nun das Wesentliche geklärt ist, kann es nun
also los gehen.
- Die notwendigen Bauteile
2-4 * SMD-Chip-LED (rot)*
(1206)/Wagen |
Elektronik-Fachhandel (Conrad, Reichelt, Kessler
etc.) |
1 * SMD-Widerstand
10 kOhm (1206)
6,8 kOhm
1206) |
bei Wagen mit 2 LEDs bei Wagen mit 4 LEDs
|
4 * Diode 1N4148
konv. oder SMD-[MiniMelf] alternativ
1 * SMD-Gleichrichter-Brücke LP-14 |
kann entfallen, wenn man bereits eine
LED-Beleuchtung eingebaut hat. Dann wird die dort vorhandene
Spannung gleich mitbenutzt. |
dünne Kabelabschnitte für die
LED-Verdrahtung: 1 * 5,5 cm 2 * 21 cm
2 * 5 cm (zwei verschiedene
Farben [z.B. or & sw] 2 * 15 cm (zwei verschiedene Farben [z.B. or & sw]
dünner Schrumpfschlauch (d=1 mm) 1 * 2-pol. Buchenleiste (RM=2,5) 1 * 2-pol. Steckerleiste (RM=2,5) |
je Wagen (am besten keine Litze) bei Wagen mit 4 LEDs
für Anschluss der Buchsenleiste für Anschluss der Steckerleiste
zum
Isolieren der Buchen-/Steckerleisten
Elektronikfachhandel |
- mechanische Arbeiten
- Einbau der Leuchtdioden
|
Da Märklin in die Wagenkästen an den
entsprechende Stellen bereits die Aussparungen vorgesehen hat,
muss an den Gehäusen nichts weiter getan werden. Wie die
Verdrahtung und der Einbau der Leds erfolgt, ist später unter "el.
Arbeiten" dargestellt. |
- elektrische Arbeiten
- Gewinnung der Hilfsspannung.
- originale Glühlampen-Beleuchtung:
Für den Betrieb der Leuchtdioden ist in jedem Wagen eine
konstante Gleichspannung erforderlich, sonst flackert es. Da die
beiden Leitungen orange/violett aber wechselnde Polarität
aufweisen, muss mittels Dioden eine kleine Schaltung
(Brückengleichrichter) dafür sorgen,
dass dieser Wechsel für die Versorgungsspannung der LEDs
aufgehoben wird. In jedem Wagen, in dem rote Leuchtdioden eingebaut werden
sollen, wird dazu eine kleine Gleichrichterbrücke (4 Dioden oder
SMD-Kompaktbaustein)eingebaut.
Dabei werden die mit (~) bezeichneten Anschlüsse mit
orange und
violett verbunden. Man kann diese Schaltung auch
aus 4 Dioden vom Typ 1N4148 auf etwas Lochrasterplatte aufbauen.
Der Gleichrichter braucht nur wenige mA zu liefern, da die LEDs ja
max. 20 mA vertragen können. Für unsere Zwecke reichen noch viel
weniger, da die LEDs nicht mit voller Helligkeit betrieben werden
müssen.
Am Ausgang des Hilfs-Gleichrichters steht dann an den Anschlüssen (+)
bzw. (-) die geforderte Gleichspannung zur Verfügung.
Das sieht dann
schaltungstechnisch so aus.
- LED-Lichtleisten mit vorhandenem
Brückengleichrichter
Wer zur Beleuchtung seines Zuges fertige Lichtleisten (z.B. TROX, Mayerhofer, XR1, RTS, etc.) einsetzt, kann die notwendige
Speisespannung gleich vom dort vorhanden Gleichtrichter abgreifen.
|
- Einbau und Anschluss der Leuchtdioden.
Für jeden Wagen werden 2-4 rote SMD-Leuchtdioden
der Baugröße 1206 benötigt.
|
|
Diese werden - damit man
besser arbeiten kann - zunächst einmal rücklings auf eine selbstklebende
Unterlage fixiert und dann vorsichtig mit kleinen Drähten so
zusammengelötet, dass sie eine Reihenschaltung bilden. Es ist
wichtig, dass die Drahtenden auf der Unterseite der
metallisierten Flächen befestigt werden, weil es sonst bei
der Montage Probleme bei der Einpassung in
die Gehäuseöffnung gibt.
|
Bei der Verschaltung der LEDs muss unbedingt
immer die Anode der einen mit der Kathode
der jeweils anderen verbunden werden, damit die sich bildende
Kette weiterhin in einer Richtung durchlässig ist. Wird
nur bereits eine Diode vertauscht, wird hinterher nichts
leuchten. |
|
eingesetzte LED |
Am
Besten kann man mit einem einfachen Digitalvoltmeter prüfen,
wie die Durchlassrichtung der Diode ist. Wenn man den
Wahlschalter auf Durchgangsprüfung stellt, kann man bei
richtiger Polung die Diode nur über die Messdrähte leicht zum
Glimmen bekommen. Das geht nur in der Richtung, in der die
Diode den Strom durchlässt. Der Pol an der roten Messleitung
ist dann die Anode. Wo die Kathode ist, brauche ich ja jetzt
wohl nicht mehr zu beschreiben.
Die so vorbereiteten, verdrahteten Leuchtdioden werden dann in die
Gehäuseaussparungen gesetzt und von hinten mit etwas dünnem hellen
Klebeband fixiert. (siehe Bilder) |
|
Die freien Kabelenden werden dann
in jedem Wagen mit den Hilfs-Gleichrichterschaltung auf der
Anodenseite und dem Funktionseingang der Fx-Hilfsschaltung
verbunden. Auch hier ist die Polarisierung zu beachten. Wenn
später nichts leuchtet, ist hier mal nach einem Fehler zu suchen.
|
|
Wenn der Zug dann fertig ist, sollte er in etwa
so aussehen. |
|
|
|