- Der Hintergrund
Bei der Umrüstung einer Märklin E69 auf warm-weißes Spitzenlicht kam mir
die Idee, auch in diese kleine Lok noch zusätzlich rotes Schlusslicht
einzubauen. Damit würde auch dieses Modell wieder ein bisschen
vorbildgerechter wirken. Da in der Märklin-Lok - sowohl in der DELTA[34er]-
als auch in der Digital-Version{37er] - ein fx-fähiger Decoder mit dem
Chip 701.22x eingebaut ist, lassen sich beide Varianten nachträglich mit
zusätzlichen Schaltfunktionen ausrüsten! Die DELTA-Lok kann natürlich
hinterher nur mit einem fx-fähigen Steuergerät [kein
6604 oder 66045] aber z.B. 6021 angesteuert werden.
- Der Umfang
Da die Lok von Märklin dafür nicht ausgerüstet ist, sind - je nach
Ausbaugrad - doch einige Änderungen notwendig
- Die benötigten Ressourcen
Da es bei den Arbeiten doch recht eng zugeht, ist große Sorgfalt
geboten. Da gilt speziell für notwendige Lötarbeiten um Kurzschlüsse zu
vermeiden.
- Kabel
Auch an die Verdrahtung werden besondere Anforderungen
gestellt. Die von Märklin verwendeten Anschlusskabel füllen den
vorhanden Platz teil schon recht stark aus. Da aber doch einigen
zusätzliche Leitungen benötigt werden, muss man zwingend dünne - sogen.
Decoderlitze - verwenden. Diese ist mit 0,5 mm Durchmesser extrem
dünn. Erhältlich ist die Litze bei
CONRAD bzw.
Mayerhofer Modellbau in verschiedenen Farben. Es wird zwar
wenig Kabel benötigt, aber trotzdem ist es ratsam verschiedene Farben zu
verwenden. Man benötigt:
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Länge |
Anzahl |
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Bemerkungen
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ca. 8 cm
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2 |
Stirnplatine |
Anschluss rotes Schlusslicht
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ca. 5 cm |
1 |
Zusatzplatine |
Verbindung zum Decoder
"rückwärts" |
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ca. 5 cm |
1 |
Zusatzplatine |
Verbindung zum Decoder "vorwärts" |
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ca. 7 cm |
1 |
Zusatzplatine |
Spannungsversorgung
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ca. 10 cm |
1 |
Zusatzplatine |
Decoderfunktion F1 |
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ca. 10 cm |
1 |
Zusatzplatine |
Decoderfunktion F2 |
- Platinen
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Für die Stirnbeleuchtung wird die
LBP-E69 zweimal
benötigt. Diese Platine enthält alle notwendigen
LED/Vorwiderstände. Ich empfehle sie in der Ausführung "Sunny-white"
für das Stirnlicht. |
Zusätzlich wird beim Umbau auf schaltbares
Schlusslicht noch die LP-07-DFx-E69 benötigt. Diese enthält 2 Verstärkerstufen für
den Decoder nebst zweier Entkopplungsdioden. |
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- Schlusslicht-Umbau
einfach
Kommen wir zum eigentlichen Umbau.
Zunächst wird das Gehäuse abgenommen. Dazu die beiden seitlichen
kleinen Schieder (bitte in die Gebrauchsanleitung sehen)
entrasten. Danach kann das Gehäuse nach oben abgenommen werden.
Dann werden die Stirnlicht-Platinen ausgebaut. Dazu wird die Kunststoffabdeckung
seitlich ausgerastet und die Einheit kann nach oben entnommen
werden. |
Die Platine wird abgelötet und durch die neue
LBP-E69 ausgetauscht. Dann wird in die Kunststoffhülle auf der
linken Seite einn kleiner Ausschnitt gemacht, damit auch dort eine
Aussparung für einen SMD-Widerstand entsteht.
Die beiden vorhanden Anschlussdrähte bleiben
erhalten. Für die roten LEDs muss auf jeder Seite eine zusätzliche Leitung(rot) angelötet
werden. |
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Diese
Die Leitung wird dann für die
- hintere Platine an den grauen(F0-v) und
für die
- vordere Platine an den gelben(F0-h) Leitungen
des Decoders vorsichtig angelötet. |
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Dieses Bild zeigt die
Verschaltung im Plan. |
- Schlusslicht-Umbau
über Fx-Funktion schaltbar
Will man das
Schlusslicht schaltbar machen, dann muss noch etwas mehr Aufwand
getrieben.
- Anzapfen der Fx-Funktionen am Decoder
- Einbau einer zusätzlichen Verstärkerstufe
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Für die Anpassung des
Decoders (DELTA-/Digital)
muss dieser zunächst ausgebaut werden. Dazu wird vorsichtig die
ganze Trägereinheit - da sind nämlich noch 2 Haltenoppen
versteckt - etwas von der hinteren Metallwand geschoben. Danach
kann der Decoder nach oben entnommen werden. |
Für die Fx-Funktionen müssen
zunächst die IC-Pins von der Masseverbindung befreit werden.
Dazu werden mit einem Cuttermesser die beiden Leiterbahnen
(siehe Bild rechts) zwischen den IC-Pins 15/16 links unten
getrennt.
Danach kann man vorsichtig an die IC-PINs
15/16 zwei kleine Drähtchen anlöten. An diesen Pins liegen die
unverstärkten IC-Funktionsausgänge F1' und F2' an. |
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Bitte mit einem
Durchgangsprüfer gegen den IC-Pin 17 testen, ob die Pins von der
Masse befreit sind und auch untereinander keinen Kontakt haben.
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Für die weitere Verwendung dieser
Signale müssen diese zunächst verstärkt werden. Dazu benötigen
wir eine geeignete Transistorstufe. Wegen der nicht gerade
üppigen Platzverhältnisse in der Lok, kommt nur eine
SMD-Bauform auf 0,5 mm dickem Platinenmaterial in Frage. Dazu
habe ich eine kleine Platine LP07-DFx entwickelt. Außerdem dürfen nur Bauteile im Kunststoffgehäuse verwendet
werden, um die Kurzschlussgefahr zum darüberliegenden
Metallgehäuse zu minimieren.In der
nebenstehenden Abbildung ist die komplette Zusammenschaltung
abgebildet. Oben sind die beiden Lichtplatinen LBP-E69, unten
die Verstärkerplatine LP07-DFx zu sehen. Der Schaltungsteil in der Mitte entspricht dem der Dachplatine.
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Dieses Bild zweigt
den Einbau der Platine (hier noch der Prototyp) |
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Das
nebenstehende Bild zweigt die Verdrahtung auf der
Zusatzplatine. Hier ist der Prototyp zu sehen. Auf der
originalen Platine sind einige Verbindungen direkt durch
Leiterbahnen ersetzt worden, so dass sich noch etwas
weniger Leitungen ergeben. Die
Verdrahtung ist gemäß des obigen Schaltbildes
durch-zuführen. Dabei ist darauf zu achten, dass keine
dicken Zinnbrocken, -Nasen entstehen, die dann später
ggf. Kurzschlüsse produzieren könnten, da doch das
Metallgehäuse sehr dicht über der Platine liegt.
Sicherheitshalber sollte man sowohl diese Zusatzplatine
als auch das Innengehäuse der darüberliegenden
Vorbauabdeckung mit etwas Isolierband auskleiden.
Die Platine ist hier so verdrahtet,
dass mit einer Fx-Funktion das Schlusslicht
richtungsabhängig geschaltet werden kann.
Ich habe dazu die F1-Funktion
verwendet. Da diese auch im Analog-Betrieb ständig aktiv ist,
können auch Analogfahrer diesen Lichtumbau machen.
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Das in dieser Animation
doch leicht merkwürdige weiße Licht, war leider
fototechnisch nicht besser "einzufangen".
In der Realität sind die Überstrahleffekte aber nicht zu
sehen. |
Zum Schluss wird noch das Gehäuse
aufgesetzt und ein erster Fahrtest wird vorgenommen.
Beim Zusammenbau der Gehäuseteile ist übrigens der
richtige Einbau des Mittelteil gefragt. Am Besten
markiert man sich vorher, welcher Vorbau auf welcher
Seite des Mittelteil sitzt.
Das komplette Gehäuse kann man übrigens nicht falsch
aufsetzen, da seitliche Führungen dieses
zuverlässig verhindern. |
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