[3078.002] DHG 500 Umbau

Hoch

Um die Lichterführung an der Lok - wie Eingangs beschrieben - zu verändern, wird die von mir entwickelte, "universelle Lichtwechselplatine / [uLWP]" in der Ausführungsvariante 1B (mit TELEX-Zeitglied) eingesetzt.

Diese bietet u. a. die Möglichkeiten:

 

  • LEDs direkt anzusteuern.

  • den bisher ungenutzten IC-Pin für die F3-Funktion auf dem Decoder direkt mit der integrierten Schaltstufe zukoppeln.

  • eine NEM-Schacht Telex-Kupplung anzusteuern,

  • Nutzung der F4-Funkton ohne Verlust des Rangiergangs (bei Märkln-fx-Decodern)

    Hinweis:
    Für den Umbau ist ein Decoder mit dig. Hochleistungsantrieb einzubauen.
    Prinzipiell passt hier die 60901-/60902-Platine, aber da ja noch die uLWP eingebaut werden muss, kommt man dann nicht mehr so einfach an den Adress-Einsteller bzw. die Einstell-Potentiometer heran.

    Der Decoder aus der V160 der ehm. dig. Startpackung ist besser geeignet, da dort die besagten Bauteile für diesen Zweck optimaler eingebaut sind.
    Außerdem wird die erwähnte Lichtwechselplatine uLWP-1b benötigt.

    • Decoder-Anpassungen

    Dazu zählen die Arbeiten:

    • Abgriff der F3-Funktion zur schaltbaren "Wendezugsteuerung"

    • Aktivierung des "doppelten A-Lichts" mit der F4 Funktion (Rangiergang)

    Kabelfarben:
    Ich versuche die bei Märklin üblichen Kabelfarben weitgehend zu verwenden. Somit ist die Zuordnung einfacher.
    Natürlich lassen sich auch anders farbige Kabel - bevorzugt Litzen - verwenden.
    Dabei ist dann aber genau auf die entsprechende Zuordnung zu achten.

    Die Details im Einzelnen.

  • Zunächst wird die Lok entkernt und Platz zum Arbeiten geschaffen.

Da ich die Decodermontage unbedingt in der üblichen Fassung durchführen wollte, habe ich in der Lok mit der Fräse etwas Platz geschaffen.
Das ist sicher nicht jedermanns Sache. Dann kann man unter Verzicht auf die Halteplatte auch versuchen den Decoder anderweitig einzubauen.
Allerdings ist dabei auf gute Isolation zu achten!

 

Die Einfräsung des Grundträgers
  • Die LED-Aufnahme.
    Zunächst werden dazu vorsichtig mit einem Dremel  die angedeuteten kleinen roten Schlusslichter aufgebohrt. Das geht ganz einfach, da es sich ja um ein Kunststoffgehäuse handelt.
Gehäuse mit ausgebohrten Löchern Ich habe dazu zunächst mit einem 1 mm Bohrer vorgebohrt und dann anschließend mit einem 1,5 und 2 mm Bohrer die Löcher aufgeweitet.
Wichtig dabei ist die Zentrierung, damit die Löcher später schön symmetrisch über den vorhanden Öffnungen für den Lichtleiter platziert werden. 
Auf einer Seite ist mir das nicht so wirklich gut gelungen, aber es fällt kaum auf.
Die einzubauenden LEDs bekommt man bei Reichelt. Sie haben eine 2 mm Rundschaft und einen rechteckigen Anschlusskörper. Die Leuchtdiode Zur Verhinderung von Durchscheineffekten zum benachbarten Lichtleiter sind die LEDs komplett - bis auf die runde Lichtaustrittsöffnung mit etwas schwarzer Farbe zu schwärzen.
Damit die LEDs später gut und vor allen Dingen gerade in der Bohrung sitzen können, muss an den Innenseiten etwas vom Kunststoff weggefräst werden. Das geht einfach, aber man muss vorsichtig arbeiten, damit das Gehäuse nicht beschädigt wird.
Tipp:
Dazu halte ich immer einen Finger, Daumen etc. auf die Außenseite an der zu bearbeitenden Stelle., wenn es dann von innen her zu

 "warm/heiß" wird, dann ist höchste Gefahr und der Fräser muss weg!  !!!!!
Die LED-Anschlussdrähte sind auf ca. 1,5 cm Länge zu kürzen. Bitte nicht beide gleich lang abschneiden, sondern den etwas längeren (Anode) auch wieder etwas länger lassen. Anschließend werden diese - wie im Bild - um 90° abgewinkelt und die LEDs werden dann zu einer solche LED-Einheit zusammengebaut. Dabei bitte ein kurzes Drahtstück aus Litze verwenden und die LEDs
in Reihe schalten.
D.h. der kürzer Anschlussdraht der einen, muss mit dem längeren der anderen
verbunden werden.
Im eingebauten Zustand sieht das dann so aus:

Die Anschlussdrähte sind anschließend so kurz zu machen, dass noch eben die Anschluss-Drähte angelötet werden können, dann gibt es hinterher keine Probleme
mit Kurzschlüssen, wenn das Gehäuse aufgesetzt wird.
 
  • Die Führerstandbeleuchtung

Dazu habe ich mir aus eine Lochrasterplatte ein kleines Stück so zurecht geschnitten, dass es unter das Dach geklebt werden kann. In der Mitte wird eine Öffnung eingearbeitet, damit

später die Dachschraube problemlos passt. Es werden 4 kleine gelbe SMD-Chip-LEDS der Bauform 0805 (oder 1206) aufgelötet und in Reihe mit dem Widerstand von 1k Ohm [SMD-Code 1001 oder 102] geschaltet.
Bitte wieder die richtige Anschluss-Reihenfolge (Anode->Kathode) zu beachten. Die LEDs werden mit ca. 11 mA betrieben, was der Lebensdauer zu Gute kommt.

Die LEDs werden mit ca. 11 mA betrieben, was der Lebensdauer zu Gute kommt. Durch die 4 LEDs ist die Lichtausbeute trotzdem ausreichend.
Da das Führerstandsgehäuse nicht frei durchsichtig ist, die Lok hat deshalb auch schon von Märklin Milchglas-Celloscheiben bekommen, habe ich auf  die Unterseite des Führerstandes etwas helles Klebeband geklebt. Das deckt zum Einen die Kabel und den Motor ab und zum Anderen reflektiert es das LED-Licht gut.
 
  • Die Lichtwechsel-Platine
Wichtig:
Märklin hat in den Emitterleitungen auf der Decoder-Platine bei den Schalttransistoren Widerstände [39R0] eingebaut. Diese werden
für die uLWP nicht benötigt, ja stören sogar den Betrieb derart, das die Schaltfunktion nicht sicher ausgeführt wird.  Abhilfe schafft einen Überbrückung auf der Decoder-Platine.

Da die Lokomotive später auch als Rangierlok benutzt werden soll, habe ich den Prototypen meine [uLWP-1b] hergenommen und ihn dort eingebaut. Der Zusammenbau der SMD-Platine hat mich zweifeln lassen, ob das alles gut geht, da es höllisch eng war, aber es klappte nachher wirklich - wohl auch danke des Lötstopplackes.
Diese Variante besitzt neben den anderen Features ein Zeitglied, das zum Betrieb von NEM-Schacht TELEX-Kupplungen benötigt wird, damit die Spule nicht wegen Überhitzung  durchbrennt, wenn die Funktion dauernd ausgelöst bleibt, was im normalen Spielbetrieb leider immer wieder vorkommt.
Im Moment gibt es allerdings beim Anschluss der Telex-Kupplung noch Schwierigkeiten mit der automatischen Abschaltung,
Beim Anschluss eines Lämpchens an den Ausgang, geht diese erwartungsgemäß nach ca. 5 Sek. aus. Die Telex-Kupplung allerdings, bleibt angezogen - warum auch immer?

Ich habe mit 2 verschiedenen NEM-Schacht Kupplungen experimentiert.

Die Kupplung von KROIS hat den Nachteil, dass sie nicht kompatible mit der Märklin-Welt ist, d.h. obwohl in der UV2-Kupplung (lt. Hersteller märklinkompatibel !!) der Magnet auf die Oberseite verlegt wurde, gibt es Wechselwirkungen mit dem Metallgehäuse der Lok bzw. ganz schlimm, mit den Märklin-Kupplungsbügeln, da diese aus Eisenblech sind.
Lt. Hersteller kann man diesen Effekt durch einen Ersatzbügel aus Messing zwar beseitigen, aber dann fehlt die Vorentkupplungs- möglichkeit. Optimal funktioniert die Kupplung aber wohl mit den ROCO-Halbbügel-Kurzkupplungsköpfen, da diese komplett aus Kunststoff sind., aber .... wer will schon an allen Güterwagen die Kupplungen tauschen.

Kupplung nicht ausgelöst

Kupplung ausgelöst

 
Die Firma ROCO hat seit 2002/2003 in einigen Lokomotiven eine neue NEM-Schacht "Digital"-Kupplung ein-
gebaut, die optimale Testergebnisse geliefert hat. Die Kupplung ist 100% kompatibel zum Märklin-System, d.h. es gibt keine magnetischen Wechsel-wirkungen zur Schiene, zum Gehäuse und Kupplungsbügel.  Sie ist zwar etwas klobiger gebaut, funktioniert dafür aber tadellos.
Leider ist diese Einheit bei ROCO nicht als Ersatzteil frei erhältlich, da man wohl wegen der besonderen Anschluss-bedingungen (Zeitglied) Probleme be- fürchtet.

Kupplung nicht ausgelöst

Kupplung ausgelöst

Die Anschlussdrähte aller Kupplungen werden durch die 2 freien Löcher in der Kunststoffsteckfassung nach innen in das Gehäuse gezogen und mit der Platine verdrahtet. Damit kann man die Drähte auf elegante Art unter der Lok "verstecken".
Die Verdrahtung allerdings ist - da es sehr eng zu geht - sehr vorsichtig durchzuführen. Es ist äußerst wichtig, die Kabel so kurz wie möglich zu machen und peinlichst auf gute Isolierung zu achten. Die Bilder geben einen kleinen Eindruck der vorherrschenden Platzverhältnisse.

 

Zum Schluss noch ein Bild von der Lok mit den neuen Lichtern.

 
  • Funktionstest
    Wenn nun alles verbunden sind, steht einem hoffentlich positiven Funktionstest nichts mehr im Wege.

Endlich hat dann die Lokomotive die wirklich vorbildgerechte Beleuchtungs- und Rangiermöglichkeit.


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