Re 460(mfx) Umbau

Hoch

Die Lok wird durch Märklin mit einer vereinfachten Bestückung (Startpackung halt )geliefert. So wird z.B. die vereinfachte Beleuchtungsplatine [215253] (rotes Schlusslicht fehlt !) verwendet und es wird keine Platine "erweiterten Schweizer Lichtwechsel" einbaut.

Das wirklich "Neue" ist der mfx-Sound-Decoder, der aber auch weit unter seinen Möglichkeiten genutzt wird.
Durch kleinere Änderungen kann man die Beleuchtung der Lok jedoch relativ leicht auf den Standard der Bauserien der Typen 3960x ( Re 460 mit Sinus-Antrieb) bringen. 
Dazu muss die Lichtwechselplatine eingebaut und die Beleuchtungsplatine nachgerüstet werden. Außerdem müssen dazu einige Anpassungen an der Decoderprogrammierung (Funktion-Mapping) vorgenommen werden

Im Folgenden werden die Details dazu beschrieben.


Re 460 (Bahn 2000) mit rückseitigem weißen Schlusslicht bei Vorwärtsfahrt.  

  •  Grundsätzliche Überlegungen zur Funktionsbelegung des mfx-Decoders
    Dabei müssen wir berücksichtigen, dass die Funktionen gegenüber den bisherigen Fx-Decodern nun sehr flexibel gehandhabt werden können. Möglich macht dies das sogen. Funktion-Mapping. Die Decoder haben neben den beiden verstärkten AUX-1/-2 Ausgängen noch einen unverstärkten AUX-4 bzw. ab Produktion 2006 + noch einen weiteren unverstärkten AUX-3 Ausgang. Die unverstärkten Ausgänge können leider nicht direkt genutzt werden. Sie müssen über geeignete Treiberstufen "verstärkt" verwenden.
     
  • Was haben wir 
    • F1 unbelegt
    • F2/v [AUX-1] schaltet Fernscheinwerfer vorne
      F2/h [AUX-2] schaltet Fernscheinwerfer hinten    
    • --- [AUX-4 unverstärkt] nicht genutzt
    • F3 [intern] schaltet den Fahr-Sound
    • F4 [intern] schaltet die Direktsteuerung (Anzugs-/Bremsverzögerung  ABV)
    • F5 ....
    • F6 ....
    • F7 ....
    • F8 ....
       
  • Was wollen wir
    • F1 [AUX-1] schaltet zwischen einseitigen rotem und weißem Schlusslicht auf der jeweils rückwärtigen Lokseite rechts unten
    • F2 [AUX-2] schaltet Fernscheinwerfer
    • F3 [intern] schaltet den Fahr-Sound
    • F4 [intern] schaltet die Direktsteuerung (Anzugs-/Bremsverzögerung  ABV)
    • F5 [AUX-4 unverstärkt]  ggf. Führerstandsbeleuchtung
    • F6 ...
    • F7 ...
    • F8 ...
  •  Abänderung der Beleuchtungsplatine
     
    Hier geht es um das Nachrüsten der roten LED.
    Diese Arbeit ist ein wenig knifflig, da es hier um das Löten von SMD-Bauteilen geht und es somit naturgemäß eng zugeht.
    Die in dieser Lok verbaute Beleuchtungsplatine  [215253]  ist anschlusskompatibel zur Platine [214259]  in den 3960x-er Modellen, allerdings wurde die rote LED nebst passendem Vorwiderstand weggelassen ! (hoch lebe die Ersatzteil-Flut und die damit verbundenen Lagerkosten !) 


    Beleuchtungsplatine [
    215253]
    der 29850 


    Beleuchtungsplatine  [214259]
    der 3960x 

    Nebenstehend kann man den der Beleuchtungsplatine sehen. 

    Die LED für das obere Spitzenlicht sitzt auf der Rückseite der hier abgebildeten Platine
    Die Beschaffung der benötigten Bauteile zur Nachrüstung ist aber bei Reichelt leicht und kostengünstig (wenige EURO-Cent !) möglich.

    Auf den Platinen wird dann die rote SMD-LED  und ein Widerstand nachgerüstet. Dazu werden folgende Bauteile je 2 mal/Lok benötigt:
    • SMD-Led (rot)          Bauform 0603   
    • SMD-Widerstand     Bauform 1206   1k5  / ¼ W

    Warm-Weiße LEDs
    Näheres zum Umbau mit warm-weißen LEDs siehe hier.

    Der Umbau
    Beim Auflöten der Bauteile ist es am günstigsten, wenn die Platine vorher mit Klebeband fixiert wird. Auf den betroffenen Lötpads muss zuvor das von ursprünglichen Lötvorgang in der Fabik vorhandene Lötzinn (meisten bildet sich ein kleiner Lötzinnbuckel) weggemacht (saugen, Entlöt-Litze, etc.) werden damit später das neue Bauteil sauber aufliegen kann.
    Dann wird auf einem Lötpad wieder etwas Lötzinn abgesetzt und unter gleichzeitiger Erwärmung des Lötpad mit der Lötkolbenspitze wird das neue Bauteil vorsichtig mit einer Pinzette zu dem verzinnten Lotpad geführt. Nach erfolgreichem Fluss des Lötzinns, kann der Lötvorgang bereits nach wenigen Sekunden beendet werden.

    Geänderte  Beleuchtungsplatine
    Die nebenstehende Abbildung zeigt die nun geänderte Beleuchtungsplatine im Einbauzustand.
    Da die Re 460 sehr breite rechteckige Lichteinsätze hat, werden bis zu 3 LEDs hinter einen Lichteinsatz gebracht, die dann entweder das Fahrlicht, die Zusatzscheinwerfer bzw. das rote Schlusslicht erzeugen können. 
    Bei der LED-Diode ist die Polung (Kathode nach unten) entsprechend zu beachten. Da es sich um sehr kleine Teile handelt, ist eine entsprechende Lupe sehr nützlich, damit nichts schief geht. 
  • Einbau der Lichtwechselplatine
    In unserer Lok ist werkseitig der Einbau der speziellen Lichtwechselplatine nicht mehr vorgesehen, wohl mit ein Grund, warum die originale Platine von Märklin nun als E-Teil nicht mehr zu bekommen ist. Doch es gibt Ersatz, unter der Bezeichnung LWP-CH-FxU+FS habe ich einen gleichwertigen Ersatz geschaffen. Im Gegensatz zur Märklin Variante ist meine Platine einseitig bestückt, so dass sie auch bei nicht standardmäßigem Einbau (Schraubverbindung) problemlos mittels Schaumklebeband montierbar ist. Außerdem ist sie Anschlusskompatibel.

    Man muss halt nur zusehen, wo in der Lok noch Platz ist, da es nun durch die große mtc-Schnittstellenplatine und den zusätzlichen Lautsprechern schon etwas enger zugeht. Aber Platz ist ja bekanntlich in der kleinsten Hütte.

Wenn ich mir das Bild vom Innenleben der Lok so ansehe, dann könnte die LWP-CH entweder über dem Lautsprecher passen oder unter der mtc-Trägerplatine Platz finden, ggf. müsste die Trägerplatine etwas höher gesetzt werden.

Neu-Verdrahtung der Komponenten mit der LWP-CH_FxU+FS: 
Wie alles zusammen zu schalten ist, kann dem Verdrahtungsplan entnommen werden.

  • Änderung der Decoderprogrammierung
    Damit die Funktionen nun auch den richtigen AUX-Decoderausgängen zugeordnet werden, muss da Funktion-Mapping geändert werden. Das geht leider nur mit dem ESU-Lokprogrammer bzw. mit der Märklin Central-Station. Die Märklin Mobil-Station ist dafür nicht geeignet.

 

Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, dann kann die Lok - am Besten mit noch nicht wieder geschlossenem Gehäuse - kurz getestet werden. 
Sie sollte nun über die Contol-Unit 6021 oder die Intellibox wie folgt ansprechbar sein:

  • F0 / OFF (Licht aus) -> keine Funktion F1-3

  • F0 / On   (Licht ein)  -> vorne weißes A-Licht, hinten rechts unten weißes Schlusslicht. 
    Bei Fahrtrichtungswechsel entsprechend umschaltend.

  • Die Sonderfunktionen  wären dann:
    F1 -> zuschaltbares, wechselndes rot/weißes Schlußlicht hinten unten rechts
    F2 -> zuschaltbare fahrtrichtungsabhängige Scheinwerfer
    F3 -> Fahrgeräusch
    F4 -> ab-/zuschaltbarer Rangiergang (1/2 Vmax)
    F5 ->
    Direktsteuerung (Anzugs-/Bremsverzögerung  ABV)
    F6 -> Geräusche
    F7 -> Geräusche
    F8 -> Geräusche

Wenn alles klappt, dann viel Spaß mit der neu getunten Lok !


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