Mit der Eingabe der Adressfolge "91"
und "93" werden die Daten im Puffer für den Refresh-Zyklus gelöscht.
Dabei wird auch die Fahrtrichtung auf "vorwärts" eingestellt.
Dieses Löschen sollte bei Betriebsbeginn erfolgen, obwohl es von der
Funktion her gesehen auch irgendwann während des Betriebs möglich ist.
Danach werden zwar noch alle bis dahin im Refresh-Zyklus befindlichen
Adressen zyklisch wiederholend ans Gleis gesendet, die Daten sind aber
gelöscht, also auf "0" gesetzt und die Fahrtrichtung ist auf "vorwärts"
eingestellt. Die Daten im Puffer werden durch Aufruf entsprechender
Adressen bzw. durch Verstellen des Fahrreglers oder Schalten von
Funktionen erneut aufgebaut, also wie gewohnt aktualisiert.
Hinweis:
Nur neuere Decoder des Typs c90, 6090x "verstehen" die
Angabe der Fahrtrichtung. Bei älteren Decodern wird nur die Fahrstufe
auf "0" (Halt) gesetzt und die fahrtrichtungsabhängige Zusatzfunktion "function"
ausgeschaltet. Die zuletzt eingestellte Fahrtrichtung bleibt im Decoder
aber erhalten und kann dadurch von der Anzeige im Fahrpult abweichen.
Dies ist wohl die interessanteste
und wohl auch am häufigsten genutzte zusätzliche Funktion der Control
Unit (6021). Damit wird der letzte Spielzustand vor dem Ausschalten des
Digital-Systems nach dem Wiedereinschalten wieder hergestellt. Dazu muss
nach dem Einschalten bzw. nach einem Reset die Adressfolge "97" und "93"
am Fahrpult in der Zentraleinheit oder einem beliebigen angeschlossenen
Control 80f (6036) eingegeben werden.
Darauf generiert die Control Unit (6021) für alle Lokdecoder und
Funktionsdecoder, bei denen das Datenbyte ungleich "00" ist, eine
Schalt- bzw. Steueranforderung, wie sie sonst auch von einem Control 80f
(6036) oder Infra Control 80f (6070) generiert werden würde.
Als Sendeadresse wird immer "1" angegeben, auch wenn die Adressfolge
"97" und "93" an einem anderen Gerät eingegeben wurde.
Da alle angeschlossenen Control 80f (6036) und Infra Control 80f (6070)
diese Schalt- bzw. Steueranforderungen protokollieren, werden auf diese
Weise die Funktionen "function" und "f1" bis "f4" in den Fahrpulten
zurückgespeichert.
Da die Steueranforderungen von der Zentrale generiert werden, erfolgt
keine Bestätigung.
Die von der Zentrale generierten
Schaltanforderungen für Funktionen lauten:
Empfänger |
|
|
Sender |
|
Decoder |
|
Datenbyte |
|
Stoppbits |
1111 1110 |
|
0 |
0100 0010 |
0 |
0XXX XXXX |
0 |
0000 XXXX |
0 |
10 |
Zentrale |
|
Q |
Gerät 1 |
Q |
00 bis 99 |
Q |
f1 bis f4 |
Q |
|
Steueranforderungen für Lokdaten
lauten:
Empfänger |
|
|
Sender |
|
Decoder |
|
Datenbyte |
|
Stoppbits |
1111 1110 |
|
0 |
0000 0010 |
0 |
0XXX XXXX |
0 |
01XX XXXX |
0 |
10 |
Zentrale |
Q |
Gerät 1 |
|
Q |
00 bis 79 |
Q |
Fahrstufe |
Q |
|
Die Bitfolge 01XX XXXX
im
Datenbyte wird sonst bei erzwungener Adressübernahme verwendet.
Bei den Steueranforderungen für Lokdaten wird fälschlicherweise die
Fahrtrichtung mit angegeben (normalerweise wird die Fahrtrichtung erst
bei der Bestätigungsmeldung von der Zentrale angegeben, nicht aber bei
der Steueranforderung). Das führt dazu, dass bei Fahrtrichtung
"vorwärts" die Daten von den angeschlossenen Geräten Control 80f (6036)
und Infra Control 80f (6070) nicht anerkannt werden und beim ersten
Aufruf einer Lok die Fahrtrichtungsabhängige Zusatzfunktion "function"
immer ausgeschaltet wird.
Die Angabe der Fahrtrichtung wird üblicherweise in der Bestätigung von
der Contral Unit (6021) übermittelt.
Nachdem von der Control Unit
(6021) alle Schalt- bzw. Steueranforderungen generiert wurden, folgt
noch eine Steueranforderung für Fahrgerät Nr. 1, bei der als
Decoder-Adresse "99" angegeben wird:
Empfänger |
|
Sender |
|
Decoder |
|
|
Datenbyte |
|
Stoppbits |
1111 1110 |
0 |
0000 0010 |
0 |
0110 0011 |
0 |
|
001X XXXX |
0 |
10 |
Zentrale |
Q |
Gerät 1 |
Q |
Dez. 99 |
Q |
|
Fahrstufe |
Q |
|
Diese wird als ungültig bestätigt:
Empfänger |
|
Sender |
|
Decoder |
|
|
Datenbyte |
|
Stoppbit |
0000 0010 |
0 |
1111 1110 |
0 |
0110 0011 |
0 |
|
111X XXXX |
0 |
0 |
Gerät 1 |
Q |
Zentrale |
Q |
Dez. 99 |
Q |
|
111=belegt |
Q |
|
Wenn
jetzt an einem beliebigen Eingabegerät Control-80 (6035), Control-80f
(6036), Interface (6050 bzw. 6051) oder Infra-Control-80f (6070) eine
gültige Lokdecoder-Adresse im Bereich von "01" bis "80" eingegeben wird,
beginnt die Control-Unit mit dem Refresh-Zyklus.
Dabei sind im Refresh-Zyklus jetzt alle Decoder-Adressen enthalten, bei
denen vor dem Abschalten bzw. vor dem Reset des Digital-Systems das
Datenbyte ungleich "00" war.
Die Adressen, bei denen sowohl das Datenbyte für Funktionen "f1" bis
"f4" sowie das Datenbyte für Lokfahrstufe und "function" den Wert "0"
enthielten und die Fahrtrichtung auf "vorwärts" eingestellt war, werden
nicht in den Refresh-Zyklus aufgenommen.
Hinweis:
Nur neuere Decoder des Typs c90 (60901 bzw. 60902) "verstehen" die
Angabe der Fahrtrichtung. Ältere Decoder fahren nach einer längeren
Betriebspause, also wenn der Lokdecoder die letzten Fahrinformationen
nicht mehr gespeichert hat, immer in Fahrtrichtung "vorwärts", auch wenn
die Fahrtrichtung auf "rückwärts" eingestellt war. Somit kann es also
vorkommen, dass die in den Steuergeräten Control-80f (6036) und
Infra-Control 80f (6070) angezeigte Fahrtrichtung nicht mit der
tatsächlichen Fahrtrichtung übereinstimmt.