Nachdem die
LED-Beleuchtungsleisten 73400 und 73401 nun ja schon lange
bei Märklin zu haben sind, hat
ein Bekannter sie mal untersucht und nach Verbesserungspotenzialen
gesucht - und gefunden.
Diese beziehen sich darauf,
die Stromaufnahme der Leisten zu reduzieren ohne dabei die
Lichtintensität zu verringern.
Man erhält dadurch
weitere Vorteile:
- Reduzierung des
Gesamtstrombedarfs der
Beleuchtung.
Das kommt bei digitalen Anlagen unmittelbar dem Geldbeutel zu Gute.
- Verbesserung der
Flackerfreiheit durch deutlich kleiner bauende Kondensatoren.
LED-Leisten zur Wagenbeleuchtung
Märklin Nr. 73400 und 73401
Die folgende Beschreibung gilt für beide Platinen die derzeit im
Angebot sind:
- 73400
(gelb) und
- 73401 (weiß).
In der Originalschaltung unterscheiden sie sich
nur durch einen Widerstandswert und natürlich die Bestückung mit
unterschiedlichen LEDs.
Beide Platinen enthalten zwei identische Teilschaltungen, die durch
Trennen an einer dafür vorgesehenen Stelle einzeln benutzt werden
können. Die Löcher für die dann nötigen zusätzlichen Stecker- und
Buchsenleisten sind bereits vorhanden. Das Lochraster beträgt 2 mm,
und nicht 2,5 mm, wie sonst oft üblich.
Im Folgenden wird jeweils nur auf eine Teilschaltung Bezug genommen.
Für eine vollständige Platine sind alle Bauteile doppelt vorhanden.
1. Originalschaltung
Die Originalschaltung (siehe Abbildung 1) ist für beide
Platinentypen gleich mit Ausnahme des Widerstandes R1, der den Strom
durch die LEDs bestimmt. Bei einer Basis-Emitter-Spannung an T1 von
U<SUB>be</SUB> = 0,6 V ergeben sich damit die folgenden LED-Ströme
und die ungefähren Minimalspannungen zum Betrieb:
- 4 mA / 7 V
für die gelben LEDs, und
- 0,5 mA / 10 V für die
weißen LEDs.
Hinweis für
Analogbetrieb: Die genannten Minimalspannungen sind
Gleichspannungswerte. Bei Betrieb mit Wechselspannung fangen die
LED-Leisten an zu leuchten sobald der Spitzenwert der
Wechselspannung diesen Wert übersteigt.
Abbildung 1: Originalschaltung für beide Typen
2. Optimierung Abbildung 1 zeigt die Originalschaltung. Zwei Optimierungspotenziale
sind im Folgenden beschrieben.
2.1 Reduktion der Stromaufnahme
Ein großer Stromverbraucher ist der 10 kΩ-Widerstand R2, der die
Strombegrenzungsschaltung speist. Hier werden bei Digitalspannung
(20 V) fast 2 mA verbraten. Das ist insbesondere für die weiße
Beleuchtung völlig unökonomisch bei einem LED-Strom von nur 0,5 mA.
Ausgangspunkt zur Optimierung ist die minimale Stromverstärkung des
BC856B (laut Datenblatt) und die an der Schaltung anliegende
Minimalspannung zum Betrieb. Schlägt man für Minimalspannung den
Faktor 5 beim Strom hinzu zum Übersteuern des Transistors T2 in
Sättigung, so reichen die folgenden Werte als Ersatz:
- Für 73400: R2 = 33 kΩ (SMD 0805) bei
den gelben LEDs. Hier liegt der Strom durch den Widerstand bei
Digitalspannung bei etwa 0,6 mA. Damit sinkt der Verbrauch je
Teilschaltung von 6 mA auf etwa 4,6 mA (, d.h. für eine Platine
von 12 mA auf 9,2 mA. Damit ergibt sich ein immerhin fast
23% geringerer Strombedarf.
- Für 73401: R2 = 390 kΩ (SMD 0805) bei
den weißen LEDs. Hier ist der Strom durch den Widerstand selbst
bei Digitalspannung nur etwa 0,05 mA. Damit sinkt der Verbrauch
je Teilschaltung von 2,5 mA auf etwa 0,55 mA, d.h. für eine
Platine von 5 mA auf 1,1 mA. Hier ergibt sich ein um
78% geringerer Strombedarf.
2.2 Kondensator
gegen Flackern
Zusätzlich kann man auf den vorgesehenen Plätzen auf der Platine je
einen Kondensator C1 bestücken.
Zur Auswahl der Kondensatorgröße muss man beachten, dass die
vorhandenen Lötpads für das Bauteil relativ dicht beieinander
liegen. Daher bekommt man bei Baugröße D (siehe Abbildung 2) keine
Überlappung der Kontaktflächen an der Unterseite des Kondensators
mit den vorgesehenen Lötpads. Bei Baugröße C steht der Kondensator
zwar auch noch über die Lötpads hinaus, aber bei sorgfältigem
Platzieren und Löten kann man einen einwandfreien Kontakt
herstellen. Geeignet sind Tantal-Kondensatoren 2,2 µF, 50 V, SMD Baugröße C,
Kemet Type T491 (erhältlich z.B. bei
Bürklin in München
). Hinweis: Statt der großen Tantal-Elkos (Kemet T491) zur Stützung der
Spannung, können auch kleine Keramikkondensatoren verwendet werden,
z. B. Kemet C1210C225K5RAC: Gehäuse 1210 (3,2 * 2,5 mm),
2,2 µF, 50V
Die Betriebsspannung von 50 V macht die Schaltung analog-fest, da
die vorhandene Z-Diode auf 47 V begrenzt. Außerdem ist ein höherer
Kapazitätswert nicht unbedingt zu empfehlen, da sonst die gesamte
kapazitive Belastung des Digitalstromkreises bei vielen beleuchteten
Wagen zu hoch sein kann, wodurch die Flanken des Digitalsignals
verschliffen werden können.
Damit ist für die weißen Beleuchtungen auch jegliches kurzfristige
Flackern unterdrückt. Wichtig war hier allerdings die in Abschnitt
2.1 genannte Reduktion der Stromaufnahme, da das die
Entladezeitkonstante des Kondensators etwa um den Faktor 4 gegenüber
der Originalschaltung erhöht hat.
Bei den gelben Beleuchtungen wurde trotz des höheren Stromverbrauchs
immerhin eine Anpassung des Flackerns an die Trägheit von Glühlampen
erreicht, so dass bei einer Mischbestückung eines Zuges mit
Glühlampen und LED-Leisten die LEDs sogar etwas seltener flackern
als die Glühlampen.
Abbildung 2: Baugrößen von SMD-Tantal-Kondensatoren
3. Danke
an
Wolf Möller,
der die Grundlagenforschung hierzu durchgeführt hat.
Siegfried Grob für den Hinweis
auf die kleiner bauenden Keramik-Kondensatoren.
4. Weiter benötigtes Material
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73403
Anschlussgarnitur für unsym. Langschleifer |
73403
Anschlussgarnitur für sym. Langschleifer |
73403
Anschlussgarnitur für unsym. Kurzschleifer |
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5. Einbau-Anleitung
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