Zum Schluss noch einige Konsequenzen,
die sich aus der strikten Trennung zwischen Funktionstasten
(= Auslöser von Ereignissen) und Ausgängen (= Durchführer von
Ereignissen) ergeben und die berücksichtigen, dass die
Lichtausgänge Lvorn und Lhinten den Ausgängen AUX1, AUX2 und AUX4
völlig gleichwertig sind:
Bei einer Dampflok mit Tender, ist das Schlusslicht relativ
unbedeutend. Fährt eine Dampflok mit gekuppelten Wagen rückwärts,
ist es unsinnig, das Schlusslicht einzuschalten. Erst wenn die Lok
allein rückwärts fährt, ist das Schlusslicht sinnvoll.
Eine mögliche, sinnvolle
Ausgangsbeschaltung wäre demnach folgende:
F0/vorwärts betätigt den Ausgang Lvorn.
F0/rückwärts betätigt aber nicht, wie sonst üblich und wie beim
6090x fest verdrahtet, Lhinten.
Diesen Ausgang Lhinten benutzt man für die Telexkupplung und
schalten ihn beispielsweise mit F2. Das Schlusslicht wird dann parallel
zur Telexkupplung angelötet; das heißt, immer wenn das Schlusslicht
brennt, ist auch die Telexkupplung eingeschaltet und umgekehrt.
Fährt die Lok also einzeln rückwärts und soll das Licht
eingeschaltet werden, so ist die Telexkupplung einzuschalten. (Für
den Kuppel-/Entkupplungsvorgang ist das Schlusslicht sogar hilfreich!).
Man könnte aber meinen, die längere Betätigung der Telexkupplung
täte ihr nicht gut. Das stimmt nur für die alten Telexkupplungen;
die werden bei längerer Betätigung unerträglich heiß. Bei den neuen
Tenderkupplungen mit Vorschaltelektronik ist das nicht so.
Ich habe Strom und Leistung der Telexkupplung genau nachgemessen.
Die Vorschaltelektronik füttert die Telexkupplung mit zerhacktem
Gleichstrom. Die Stromimpulse sind zwar hoch, bei der Einspeisung
misst man aber nur eine mittlere Stromzunahme von 35 mA bei
Betätigung der Telexkupplung. Das heißt, die Telexkupplung verbrät
eine Leistung von etwa 0,8 W, also genau soviel, wie ein
Glühbirnchen. Tatsächlich wird die Telexkupplung auch bei längerer
Betätigung nur lauwarm wie ein Widerstand.
Der Vorteil dieser Schaltungsvariante ist die Einsparung einer
Leistungsendstufe. AUX1, AUX2 und AUX4 könnten nun z.B. für Rauch,
Fahrwerksbeleuchtung, Feuerbüchslodern oder sonstiges genutzt
werden. Da der Mangel meist bei den Endstufen, nicht bei den
Funktionstasten liegt (bei der Central Station werden 16 Funktionen
vorhanden sein, bei der 6021 sind es jetzt immerhin 9 Funktionen),
könnte man beispielsweise F4 gleichzeitig zusätzlich auf die
Ausgänge Lvorn und Lhinten geben. Dies ist parallel zu den bereits
geschalteten Verknüpfungen möglich. Dann kann also mit F4 das
Rangierlicht (=A-Licht vorn und hinten gleichzeitig) geschaltet
werden, ohne zusätzliche Transistoren oder Dioden einlöten zu
müssen.
Wie man sieht, gibt es jede Menge
interessanten Bastelbedarf.
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