.... zur Behandlung
von Metallen und Metalllegierungen -
© mit freundlicher
Genehmigung der
Firma CSP
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1.1. Entrosten und Entzundern (Chemisch)
Was ist eigentlich ROST?
1.1.1 Entrosten von Eisen
1.1.2
Entzundern und Reinigen anderer Metalle
1.2 Entfetten
1.3. Entsalzen
1.4. Stabilisieren, Stabilisatoren
2 Brünieren
2.1 Brünieren von Eisen und Stahl
2.2. Färben
3. Nachbehandlung gefärbter Metalle
4. - leer -
5.
Beizen
6
6.1 - 6.5 - leer -
6.6. Säuregemische
6.7. Beizarbeiten an Metallen
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1.1. Entrosten und Entzundern (Chemisch) |
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Was ist eigentlich ROST?
Rost ist eine Erscheinung, mit der Schatzsucher, Sondengänger und andere
Interessierte öfter zu tun bekommen.
Als Rost bezeichnet man im wesentlichen
Korrosionsschichten speziell auf Eisen bzw. Stahl.
Rost bildet sich auf
Eisen und Stahloberflächen in Gegenwart von feuchter Luft, von Wasser,
besonders sauerstoffhaltigem Wasser und im Boden. Besonders stark zerstörend
auf Eisen wirken salzhaltige und saure Wässer.
Im Gegensatz zu anderen
Metallen schützt die Rostschicht das darunterliegende Metall nicht vor
weiterer Korrosion, so dass Eisen bei längerer Einwirkung von korrosiven
Medien völlig zerfressen wird.
Chemisch gesehen handelt es sich dabei um wasserhaltige Eisenoxide und
Hydroxide,
Zuerst bildet sich Eisen-2-hydroxid, welches weiter zu Eisen-3-oxidhydrat
oxydiert wird.
In stärkeren Rostschichten finden sich auch Übergangsprodukte, z.B.
Eisen-2,3-oxidhydrat.
Unter Flugrost ist eine dünne ,leicht entfernbare Schicht zu verstehen, die
sich an der Luft bildet.
Im Gegensatz zu diesen Eisenhydroxiden steht der so
genannte Zunder.
Das ist ein Überzug von Eisenoxiden, z.B. Eisen-2-oxid (Wüstit),Eisen-3-oxid
(Hämatit)
und Eisen-2,3-oxid (Magnetit).
Der Zunder bildet sich bei höheren
Temperaturen.
Je nach Herkunft spricht man von Schmiedesinter, Hammerschlag, Glühzunder,
Walzzunder usw.
Ähnliche Schichten werden beim Brünieren künstlich erzeugt,
sie bilden einen gewissen Korrosionsschutz.
Oxidschichten auf anderen
Metallen werden gelegentlich ebenfalls als Zunder bezeichnet.
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1.1.1 Entrosten von Eisen
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1.1.1.a. Entrostung
von stark korrodiertem Eisen
Zunächst lose Teile mechanisch entfernen, und das Objekt gründlich entsalzen
(Durch waschen in dest. Wasser)
1.1.1.b. Lösungen und Gemische zum Entfernen des
Rostes:.
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1) Zitronensäure
Anwendung:
3 %-ige wässrige Lösung bei 80 °C. pH-Wert nicht über 4,5 steigen lassen.
Danach aus dem Bad nehmen und mit
heißem Wasser säubern.
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2) Komplexon 3
40 g Komplexon 3
1000 ml dest. Wasser
Anwendung:
als Bad. PH:5. Komplexon 3:
Dinatriumdihydrogenethylendiamintetraacetat-2-wasser.Sollte sich der pH-Wert
während der Behandlung verändern, kann mit verdünnter NaOH bzw.
Zitronensäure gepuffert. bzw. korrigiert werden. Temperatur des Bades etwa
bei 70-80°C halten, Magnetit (Fe3O4) löst sich oft erst nach Erhöhung der
Konzentration an Komplexon ,d.h. es muss mehr Kompl. zugegeben werden, um
Magnetit aufzulösen.
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3) Natriumgluconat
255 g Natriumhydroxid
100 g Natriumgluconat
3 -5 g eines nichtionogenen (neutralen) Tensids in 1000 ml Wasser.
Anwendung: Temperatur 90-95 °C,.
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4) Natriumhydroxid (Ätznatron, Natronlauge)
Anwendung: 3-6% ige Lösung als Elektrolyt zur elektrolytischen Entrostung.
Objekt als Kathode, vernickeltes Stahlblech oder
Edelstahlblech als Anode, Stromdichte etwa 1 A/qdm bei 4-5 Volt Spannung.
Anmerkung: Möglichst reine Natronlauge verwenden. |
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5) Oxalsäure
Anwendung: 5 % ige Lösung in dest. Wasser |
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6) Phosphorsäure
10-20 % ige Lösung, Zusatz von Korrosions- Inhibitoren nötig, z.B.
Chinolin, Diethylamin, Pyridin, Thioharnstoff, Triethylamin. Max. 1 %. Anwendung
als Bad oder mehrmaliges einpinseln. |
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7) Thioglycolsäure
Lösung 3-25 % ig. Einstellen auf pH-Wert 7 mit Ammoniumhydroxid
(Salmiakgeist), als Bad. Vorgang muss gut überwacht werden, da auch nicht
korrodiertes Eisen abgetragen wird. Das Bad verfärbt sich dabei violett.
Abbürsten während des Vorgangs beschleunigt den Rostabtrag. Nach Ende der
Rostlösung muss das Objekt abgebürstet und mit dest. Wasser gewaschen
werden. Dann 15-20 min in Aceton legen und möglichst in einem Trockenschrank
auf 50°C erwärmen. |
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8) Salzsäurebad
Anwendung: Als Bad in 15 % iger Lösung, Zusatz von etwas Tensid (Netzmittel)
empfehlenswert.
Zu beachten: Salzsäure, Phosphorsäure, Natriumhydroxid und Thioglycol-säure
sind ätzend. Schutzbrille und Handschuhe erforderlich. Hautkontakt mit
Oxalsäure ist zu vermeiden, da giftig. |
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1.1.2
Entzundern und Reinigen anderer Metalle
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1.1.2.1. Silber
Schwarz angelaufenes Silber kann mit dieser Mischung schonend gereinigt
werden:
Thioharnstoff:85 g
Essigsäure, konz.:10 ml
Tensid (Netzmittel):5 ml
in 1000 ml Wasser Statt Essigsäure kann auch Methansäure (Ameisensäure)
verwendet werden.
Weiterhin ist eine 10 % ige Zitronensäurelösung geeignet, um Sinterschichten
von Silberteilen zu entfernen.
Komplexon-3:
Komplexon-3:45 g
Ammoniumchlorid (Salmiak):30 g
Ammoniaklösung (Salmiakgeist).200 ml auf 1600 ml Wasser.
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1.1.2.2. Blei
Zum Entfernen der Korrosionsprodukte auf Blei wird eine 10 % ige Lösung von
Ammoniumacetat bzw. 8 % ige Salzsäure verwendet. Bei Einsatz von Salzsäure
anschließend gut neutralisieren. (Sodalösung) |
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1.1.2.3. Kupfer und dessen Legierungen
Verwendet werden kann 10 % ige Citronensäure,10 % ige Lösung von
Natriumhexametaphosphat sowie 10-15 % ige Lösung von Komplexon-3.(Bei
pH-10,Puffer zusetzen.) Sehr wirksam und gleichzeitig schonend ist folgende
Mischung:
Natriumhydroxid:50 g
Kaliumnatriumtartrat:150 g
Wasserstoffperoxid,20 % ig:120 ml
auf 1000 ml Wasser.
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1.1.2.4. Zinn
Als Korrosionsentfernungsmittel dient 15% ige Salzsäure mit einem Zusatz von
1 % Hexamethylentetramin. (Urotropin) |
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1.2 Entfetten
1.2.1. Lösungsmittel
Besonders gutes Lösevermögen für Fette und Öle haben halogenierte
Kohlenwasserstoffe:
Trichlorethylen (Tri)
Perchlorethylen (Per)
Tetrachlormethan (Tetra)
Methylenchlorid
Diese Lösungsmittel haben zu den den Vorteil der Unbrennbarkeit,
allerdings sind alle mehr oder weiniger gesundheitsschädlich, besonders die
Dämpfe von Tetrachlormehan und Tri. Perchlorethylen ist wegen des hohen
Siedepunktes (121°C.) geeignet zur Warmentfettung.
Die zu entfettenden Teile werden in dem auf ca. 60-70°C. Erwärmten Per
bewegt, wobei der allergrößte Teil der Fette entfernt wird. Um die Wirkung zu
erhöhen, werden neutrale Tenside (Netzmittel) zugesetzt, max. 2 %) Auch die
Anwendung von Testbenzin und Aceton ist möglich, hier ist jedoch die
Feuergefährlichkeit zu beachten. Außerdem können explosive Dämpfe entstehen. |
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1.2.2. Alkalische Entfettung
Für die Entfettung von Stahl und Eisenteilen wird konz. Natronlauge bzw.
Kalilauge verwendet, welche auf 90-100°C. erwärmt wird. Zur Entfettung der
empfindlicheren Nichteisen und Buntmetalle kann heiße Sodalösung verwendet
werden, welcher Phosphate und Tenside zugesetzt sind. |
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1.3. Entsalzen
Dem Entsalzen ist große Sorgfalt zu widmen, speziell bei stark korrodiertem
Eisen. Im Verlauf von vielen Jahren im Boden bilden sich in der Rostschicht
um das Metall aggressive Salze, welche den Entrostungsvorgang und die
nachfolgenden Prozesse beeinträchtigen können.
Entsalzt wird durch gründliches Auswaschen mit warmem Wasser. Anschließend
wird mit kaltem, destilliertem Wasser nachgespült. Diese Arbeitsschritte
gegebenenfalls wiederholen. Um ein Weiterrosten des Eisens während des
Waschprozesses zu verhindern, setzt man dem Waschwasser etwas
Natriumhydroxid zu, etwa 0,3 g pro l.
Weiterhin kann zur Entsalzung von Eisenobjekten eine Lösung von 40 g
Komplexon-3 (Di-Na EDTA) in 1000 ml Wasser verwendet werden.
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1.4. Stabilisieren, Stabilisatoren
Stabilisatoren sind Stoffe, die den Oxydationsprozess des zu behandelnden
Metalls verzögern bzw. unterbinden. (Inhibitoren). Das kann sowohl im
Entrostungsbad nötig sein, um eine zu starke Abtragung an unkorrodiertem
Metall zu verhindern, als auch nach Trocknung, um das Objekt an der Luft zu
schützen. (Konservierungsmittel).
Korrosionsinhibitoren (Korrosionshemmer) für schwefel- und phosphorsaure
Entrostungsbäder sind z.B. Diethylamin, Pyridin, Thioharnstoff und
Triethylamin.
Ein Korrosionsinhibitor zum Schutz von Eisen ist z.B. Tannin.
Für Silber und Kupfer ist Benztriazol geeignet: Alkoholische Lösung mit
einem Benztriazolgehalt von 3-4 %. Anwendung bei 60°C.
Als Stabilisierungsmittel für Blei dient Wachs bzw. Paraffin.
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2.1 Brünieren von Eisen und Stahl
2.1.1 Heiß Brünieren in Laugen
Brünierlauge:
600 g Natriumhydroxid (Ätznatron)
10 g Natriumnitrat (Natronsalpeter)
10 g Natriumnitrit
1000 ml dest. Wasser
Arbeitsweise: Schwarze Färbungen nur möglich bis 180°C Laugentemperatur,
darüber kommt es zu braunen Farbtönen. Werkstücke in Gefäß mit der heißen
Lauge legen.
Behandlungsdauer: 15-30 min.
Nachbehandlung: Wichtig ist das restlose Abspülen der Brünierlauge. Zuerst
wird gründlich kalt gespült, dann mit heißem Wasser, dem etwas Netzmittel
zugesetzt wird. Das warme Wasser häufiger wechseln. Danach sollten die Teile
gründlich getrocknet werden.
Das Wasser möglichst kalkfrei (weich) halten, pH-Wert etwa 7-9.
Nitritrückstände können die Korrosionseigenschaften negativ beeinflussen.
Die Trocknung kann auch durch Warmluft erfolgen. Nach dem gründlichen
Trocknen mit Wachs überziehen.
Eventuell nach dem Abspülen auftretender Flugrost kann abgewischt werden.
ACHTUNG! Keinesfalls Gefäße aus Aluminium oder Zink verwenden! Geeignete
Gefäße: Edelstahl, Keramik, Laborglas.
Lauge wirkt stark ätzend! Unbedingt Schutzbrille, Kittel und Handschuhe
tragen!!
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2.1.2.Kaltbrünieren
Brünierlösung:
1000 ml destilliertes Wasser
30 g Ethanol (Spiritus)
20 g Salpetersäure,69 % ig
75 g Eisen (3)-chlorid,FeCl-3
20 g Kupersulfat
Arbeitsweise:
Diese Färbelösung kann mit einem weichen Pinsel oder mit einem
Wattebausch bzw. Schwamm aufgetragen werden. Nach 8-9 Std. kommt das
Werkstück für einige Minuten in kochendes Wasser. Danach die Färbung mit
Stahlbürste aufrauen. Diesen Vorgang wiederholen, bis das gewünschte
Ergebnis erreicht ist.
Zu beachten:
Lösung ätzend.
Augen und Hände schützen. Baumwollstoffe werden eventuell von Spritzern
zerstört. Keine Metallgefäße verwenden. |
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2.2. Färben
2.2.1. Vorbehandlung zu Färbender Objekte
Alle Oxid-, Fett-, Schmutz- und Farbschichten müssen gründlichst entfernt
werden.
Die Entfernung dieser Schichten kann auf chemischem oder mechanischem Weg
durch Schleifen und Polieren erfolgen. Als letzter Arbeitsschritt vor dem
Färben sollte gut entfettet werden. Ungenügendes Entfetten kann zu
Fleckenbildung führen. |
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2.2.2 Färbung von Kupfer
Färbelösung
1) Schwefelleber
Farbton: Braun-schwarz
Färbelösung:
10 g Schwefelleber
1000 ml destilliertes Wasser
Die Temperatur im Bad bei etwa 25°C halten, nach 1-2 min. bekommt man eine
braune, weitere 2 min. später eine blauen-blauschwarze Farbe.
Das Wasser zum Lösen der Schwefelleber sollte mit etwas Soda
(Natriumcarbonat,Na2CO3) oder Natronlauge alkalisch gemacht werden.
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2) Pärsulfatfärbung
Farbton: Tiefschwarz
Färbelösung:
50 g Natriumhydroxid (Ätznatron)
10 g Kaliumpersulfat
Herstellen der Lösung: zunächst das Natriumhydroxid in 1000 ml dest. Wasser
auflösen.
Dann diese Lösung auf 95°C. erhitzen.
Vorsicht, stark ätzend!
Anschließend das pulverisierte Kaliumpersulfat zugeben.
Arbeitsweise:
Am Besten die Teile an Drahtstücken in das Bad hängen.
Dauer: 5-6 min.
Dabei entwickelt sich Sauerstoff. Endet die Entwicklung von Sauerstoff,
wieder 50 g Kaliumpersulfat zusetzen.
Erzielte Farbe: Tiefschwarz. Nach dem Trocknen kann die Oberfläche durch
vorsichtiges
polieren glänzend gemacht werden.
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3) Patinafärbung mit Kupfernitrat/Kupfersulfat
Farbton: Grün-grünblau
Färbelösung:
100g Kupfernitrat
100 ml destilliertes Wasser
Die Lösung ist unter leichter Erwärmung des Gegenstandes (Heißluftpistole)
mit einem
mäßig harten Pinsel auf den gut entfetteten Gegenstand aufzutragen. Die
Oberfläche färbt sich zunächst schwarz. Das ist die Grundfarbe. Anschließend
den Gegenstand leicht abbürsten, um Salzbadreste zu entfernen. Danach wieder
Färbelösung auftragen und erwärmen, bis die grüne Farbe auftritt. Die
Gegenstände anschließend trocknen und mit Wachs oder Zaponlack
konservieren. Zur Erzielung eines bläulichen Farbtones kann statt
Kupfernitrat Kupfersulfat verwendet werden. |
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4) Färben mit
Ammoniumchloridlösung.
Farbton: Blaugrün
Färbelösung:
250 g Ammoniumchlorid (Salmiak)
250 g Ammoniumcarbonat
1000 ml destilliertes Wasser
Arbeitsweise: Diese Lösung mit weichem Pinsel auf die erwärmten Objekte
auftragen. |
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5) Natriumthioantimonat
Farbton: Dunkelbraun
Färbelösung:
20 g Natriumthioantimonat-5 (sog. Schlippesche's Salz)
5 g Schwefelleber
5 g Ammoniaklösung (Salmiakgeist)
1000 ml destilliertes Wasser
Temperatur:30-50 °C. |
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6) Silbernitratfärbung
Farbton: Schwarz
Färbelösung:
300 g Kupfer-2-nitrat
12 g Silbernitrat
1000 ml destilliertes Wasser
Temperatur: 45-55 °C, langsam trocknen, dann über Flamme erwärmen |
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7) Malachitfärbung
Farbton: Malachitgrün
Färbelösung:
10 g Ammoniumchlorid (Salmiak)
30 g Kaliumtartrat
40 g Natriumchlorid (Kochsalz)
50 g Kupfer-2-nitrat
250 ml destilliertes Wasser
Temperatur: ca. 30°C
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8) Bronzetönung von Kupfer
Färbelösung:
5 g Ammoniumpersulfat
50 g Natriumhydroxid (Ätznatron)
5 g Quecksilber-2-chlorid (Sublimat)
Arbeitsweise: Temperatur des Bades bei 30-35 °C. halten, nach Trocknung ist
Behandlung mit Wachs nötig.
ACHTUNG: Quecksilberverbindungen sind sehr giftig!
Quecksilber-2-chlorid ist ein sehr starkes Magengift, etwa 0,3 g sind
tödlich! |
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2.2.3 Färben von Kupferlegierungen
1) Messing
- Farbton: Grüngelb-grünbraun
Färbelösung:
3 g Kupferacetat
4 g Kupfersulfat
50 g Ammoniumacetat
0,6 g Ammoniumchlorid
1000 ml destilliertes Wasser
Arbeitstemperatur: 95°C.
1 b) Farbton: braun
Färbelösung:
30 g Kupfersulfat
30 g Kaliumchlorat
1000 ml destilliertes Wasser, Zugabe von etwas Kupferacetat ermöglicht
nuancieren des Ergebnisses. (Wiener Bronze)
- Farbton: Grün
Färbelösung:
50 g Natriumthiosulfat (Fixiersalz)
12 g Eisen-3-nitrat
1000 ml destilliertes Wasser
Arbeitsweise: Badtemperatur bei 90 °C. halten.
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2.2.4 Färben von Silber und Silberlegierungen
- Farbe: Altsilber
Färbelösung:
5 g Schwefelleber
10 g Ammoniumcarbonat
1000 ml destilliertes Wasser
Temperatur:80-85°C., Vertiefungen werden dabei grau, bräunlich oder blau
gefärbt, Erhöhungen können blank poliert werden.
- Farbe: Braun
Färbelösung:
100 g Kupfersulfat
50 g Ammoniumchlorid (Salmiak)
1000 ml Essigsäure,15 % ig
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2.2.5. Zink
Braunfärbung
Färbelösung:
60 g Kupfersulfat auf 1000 ml Wasser. |
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2.2.6. Zinn
Farbe: Graublau, so genanntes Altzinn
Färbelösung:
Gesättigte Lösung von Antimontrichlorid, mit Pinsel auftragen, abreiben mit
Öl..
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2.2.7 Glänzen von Aluminium:
Glänzlösung:
Phosphorsäure, konz..:75%
Schwefelsäure, konz.:25%
Temperatur:100°C.
Zeit.1-5 min.
oder
Salpetersäure, konz..13 %
Ammoniumhydrogenfluorid 16 %
Bleinitrat:0,02 %
Wasser: Rest
das letztere Verfahren ist besser zur Behandlung von Reinalu geeignet.
Temperatur:60-75°C.
Zeit:20-30 sec. |
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3. Nachbehandlung gefärbter Metalle
Teile gründlich spülen. Darauf achten, dass keine Reste von Färbelösung in
Vertiefungen usw. zurück- bleiben, da sonst Flecken entstehen können. Erst
kalt, dann heiß spülen. Trocknen mit Warmluft oder im Trockenschrank. Die
Färbungen erscheinen trocken meist etwas dunkler als nass. Das Abtönen der
Färbungen kann mit weichen Polierbürsten und Poliermitteln erfolgen.
Poliermittel: trockener Kalk, feuchtes Bimsmehl . Danach werden die Teile
gewachst oder lackiert. Zur Erzielung einer glatten Oberfläche sollten die
Objekte vor dem Färben hochglänzend poliert werden. |
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3.1 Phosphatieren
Phosphatieren ist das Erzeugen einer unlöslichen Schicht aus
Metallphosphaten, die fest mit dem Grundmetall verbunden sind. Die Färbung
ist meistens Grau oder Schwarz.
Phosphatierte Metalle bieten einen guten Korrosionsschutz und sehr guten
Haftgrund für Lacke, Farben und Wachse.
Arbeitsweise: Es müssen beim Phosphatieren nur die stärkeren Rostschichten
und Verzunderungen entfernt werden, dünne Korrosionsschichten wirken sich
nicht negativ aus. Werkstücke gut entfetten. Dabei auf Silikatfreie
Entfettung achten, d.h. keine Reiniger mit Alkalisilikaten verwenden. Beizen
in Schwefelsäure oder Salzsäure.
Phosphatierung von Eisen: Als Phosphatierungsmittel dient 15 % ige
Phosphorsäure.
Temperatur etwa 30-45°C. Zu empfehlen ist eine Nachbeize mit 1-2 % iger
Phosphors., welche man ohne Abspülen antrocknen lässt.
Phosphorsäure-Tannin-Mischung:
Lösung besteht aus gleichen Teilen 25 % iger Phosp. säure und Tannin
(Gerbsäure).
Zusatz von 0,3-0,5 Teilen Alkohol (Spiritus) möglich. (Verbesserung der
Kriechfähigkeit).
Anwendung: Gut entsalzte, entfettete und von losem Rost befreite Objekte mit
der warmen Lösung einpinseln, Auftrag je nach Ergebnis mehrmals wiederholen.
Die Gegenstände sollten auf etwa 30-35 grd. erwärmt werden. Nach Beendigung
des Auftrags mit destilliertem Wasser waschen. Gut trocknen. Die
Konservierung kann mit Wachs erfolgen. |
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3.2 Chromatieren
Allgemeines: Chromatschichten lassen sich auf Zink, Aluminium, Magnesium,
und deren Legierungen, Kupfer und Kupferlegierungen, Silber, Zinn und
weiteren. Metallen erzeugen.
Das Aufbringen kann durch Tauchen oder Streichen erfolgen .Um gute
Ergebnisse zu erzielen, ist eine genaue Einhaltung der Reaktionsparameter
nötig.
Chromatschichten können folgende Farben aufweisen: Farblos, blau, gelb,
oliv, schwarz.
Zwischenfarben in braun und grün sind ebenfalls machbar.
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4.1. Zink
Hauptsächlich geeignet ist elektrolytisch (galvanisch) aufgebrachtes Zink.
Vorbehandlung: Gut entfetten, kurzes Anbeizen in verdünnter Salzsäure, um dünne
Oxidschichten zu entfernen.
Anschließend gut spülen und trocknen.
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4.1.a) Gelbchromatisierung
Lösung:
Chromsäure:20 g
Natriumacetat:45 g
Natriumformiat:70 g
Magnesiumchlorid:8 g
in 1000 ml Wasser
oder
Natriumdichromat.210 g
Schwefelsäure:12-14 g
auf 1000 ml Wasser.
Der pH-Wert sollte bei 1,5-4 liegen, Tauchzeit maximal 50 Sekunden.
Je nach Art des zu behandelnden Objekts kann die Tauchzeit unterschiedlich
ausfallen.
Temperatur: 20-25°C
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4.1.b) Blauchromatisierung
Es ist ziemlich schwierig, besonders bei größeren Objekten einen
gleichmäßigen Blauton zu erzeugen. Es wird in einem zweistufigen Verfahren
zuerst eine Gelbchromatschicht mit einer der oben angeg. Lösungen
erzeugt, welche anschließend in einer Lösung von Natriumhydroxid oder
Natriumcarbonat (Soda) bzw. Natriumsilikat bis zur Erreichung des
gewünschten Tones behandelt wird. Die Konzentration der Natriumhydroxidlösung
beträgt z.B. 25 g/l, die Temperatur sollte 50°C. nicht übersteigen. |
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4.1.c) Schwarzchromatisieren
Lösung:
Chromsäure:45 g
Essigsäure:25 g
Schwefelsäure:5g
Kupfersulfat:5-10 g
in 1000 ml Wasser.
oder:
Chromsäure:30 g
Phosphorsäure:10-12g
Schwefelsäure:5g
Silbernitrat:1 g
in 1000 ml Wasser.
Arbeitsbedingungen: Gute Durchmischung des Tauchbades anstreben.
Nach dem chromatieren nicht spülen, nur antrocknen lassen. pH-Wert um 1,
Temperatur etwa 20-30°C.
Nachbehandlung chromatierter Zinkteile:
nach dem chromatieren ist gut in kaltem Wasser zu spülen. Dabei darauf
achten, dass Chromat- schichten vor dem Trocknen noch nicht sehr abriebfest
sind. Das Trocknen sollte mit Warmluft von max. 65°C.
erfolgen. Schwarzchromatierte Teile nicht spülen, nur trocknen.
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4.2. Silber
Elektrolytisches Verfahren:
Elektrolytzusammensetzung:
Natriumhydroxid:60 g
Natriumcarbonat (Soda):30 g
Kaliumdichromat:12 g
auf 1000 ml Wasser.
Parameter:
pH-Wert:12
Temperatur:20°C.
Behandlungszeit:3-6 min.
Stromdichte:5-10 A/qdm
Anoden:
Nickelblech oder vernickelte Stahlbleche
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4.3. Magnesium
Vorbehandlung:
Entfetten und in verdünnter Salpetersäure beizen.
Chromatisierungslösung:
Natriumdichromat:150 g Salpetersäure,konz.200 g
in 1000 ml Wasser.
oder:
Natriumdichromat:40 g
Magnesiumsulfat:65 g
in 1000 ml Wasser.
Dabei erzeugt die erste Lösung transparente Schichten und die zweite
grüne. Temperatur: 30°C..
Beizen und Brennen
Zweck des Beizens ist es, eine metallisch blanke Oberfläche zu schaffen, die
für die nachfolgenden Prozesse frei von Oxiden und Zunder ist.
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5.1. Beizen mit Salzsäure
Verwendung:
Stärkerer Zunder 1:1 bis1:2 verdünnt, sonst etwa 10 % ig ,Anwendung meist
kalt-warm, bei niedrigen Temperaturen Vorteil der hohen Beizgeschwindigkeit.
Nachteil:
stark korrosiv, bei Erwärmung
giftige HCl-Dämpfe |
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5.2. Beizen mit Schwefelsäure
Verwendung:
Meist zum Vorbeizen von verzunderten, geschweißten Teilen bzw. gelöteten
Objekten, Gehalt etwa 25 % ig,
Anwendung bei max. 60°C, die maximale
Beizwirkung wird bei einer Konzentration von 30 % erreicht.
Nachteil:
Gegenüber Salzsäure ist die Beizgeschwindigkeit meist etwas
geringer. |
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5.3. Beizen mit Salpetersäure
Verwendung:
Weißbeizen, Blankbeizen von Gussteilen, Eisen, Stahl und legiertem Stahl.
Vorteil: Gute Beizgeschwindigkeit, Anwendung bei 30 °C.
Nachteil:
Bildung
giftiger nitroser Gase |
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5.4. Beizen mit Flusssäure
Verwendung:
Zugabe beim Beizen von Edelstahl, Vorbehandlung von Zinkdruckguss und
Flugzeugaluminium (Duraluminium). Konzentration 25 % ig. Außerdem verwendet
zum beizen von Gussteilen. (10% ig)
Nachteil:
Extrem korrosiv, giftige Dämpfe
(HF). |
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6.5. Beizen mit Phosphorsäure
Verwendung:
Meist für gelötete Teile und verzunderte Schmiedestücke. Konzentration beim
Beizen:
15 %, Temperatur 45-60 °C.
Nachteil:
ist die Sättigungsgrenze an aufgelöstem Eisen, bei Konz. über 25
g/l wird Eisenphosphat ausgeschieden. |
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6.6. Säuregemische
1) Königswasser
Das Gemisch aus
3 Teilen konzentrierter Salzsäure und
1 Teil konz. Salpetersäure,
löst
Gold, Goldlegierungen, Platin und viele andere Metalle auf und kann zur
Reinigung dieser verwendet werden.
2) Kaiserwasser
Gemische von Flusssäure und Salzsäure
werden als 'Kaiserwasser' bezeichnet und wirken noch stärker als
Königswasser.
Warnhinweise:
VORSICHT! Gemische von Salpetersäure mit Salz- u. Flusssäure wirken
außerordentlich stark atzend! Unbedingt Schutzausrüstung erforderlich!
Chlorwasserstoff, Nietrose Gase und Fluorwasser-Stoff sind giftig.
Fluorwasserstoff greift Glas und Keramik an, bei Arbeiten mit Flusssäure
keinesfalls Gefäße aus Glas oder Keramik verwenden. Geeignet sind Behälter
aus Polyethylen (PE), Teflon, Polypropylen (PP) und verbleite Gefäße.
Teilweise ist es vorteilhaft, den Beizen Inhibitoren (Hemmstoffe)
zuzusetzen. Diese werden auch als Sparbeizen bezeichnet. Für Salzsäure
empfiehlt sich 1,4-Butindiol.
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6.7. Beizarbeiten an Metallen
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6.7.1 .Kupfer und Kupferlegierungen
6.7.1.a) Brennen
Zweck: Entfernen von angelaufenen Stellen, Zunder, Gussspuren, Oxiden
Erster Schritt ist die VORBRENNEN: 1 000 ml Schwefelsäure, 96 % ,15 ml
Salzsäure 37 % Üblich ist auch ein Gemisch aus 1 Teilen konz.
Salpetersäure,5 Teilen konz. Salzsäure und 1Teil konz. Schwefelsäure.
Daran anschließend folgt das GLANZBRENNEN. 1000 ml Schwefelsäure, 96% 1000ml
Salpetersäure, 69 % 15 g Natriumchlorid (Kochsalz) 20 g Glanzruß
(Aktivkohle)
Die Bearbeitungszeit beträgt bei der Vorbrenne 5-25 sec., bei der
Glanzbrenne 1-5 sec. und erfolgt immer bei Raumtemperatur. (20°C)
MATTBRENNEN: Salpeter- und Schwefelsäurehaltige Brennlösungen, die etwas Zink
oder Zinksulfat enthalten. Mehr Salpetersäure in der Mattbrennen heißt
stumpfere Mattierung, durch mehr Schwefelsäure kann mehr Glanz erzielt
werden.
Zu Beachten:
Beim Herstellen der Brennlösungen zunächst die Salpetersäure in
einen Behälter geben und dann die Schwefelsäure hinzurühren. Dabei erwärmt sich die
Säure stark. Einige Stundenabkühlen lassen. Nach erkalten der Mischsäure wird
der Glanzruß zugesetzt. Nochmals etwa 5 Stunden stehen lassen. Vorsicht! Bei
Arbeiten mit Salpetersäure entstehen Nietrose Gase. Unter dem Abzug oder im
Freien arbeiten. Handschuhe und Schutzbrille tragen, die Mischsäuren wirken
außerordentlich stark ätzend. Keinesfalls Wasser in die Brenne
gießen. Werkstücke trocken einbringen und nicht mit Eisen zusammen bringen.
Nach Abschluss sofort mit kaltem Wasser spülen. Das Vorbrennen erzeugt in
etwa reine Metallfarbe, Glanzbrennen einen gewissen Glanz. Vorgebrannt wird
bei 20°C, die Glanzbrenne arbeitet am besten bei 15-40°C. Neu gemischten
Brennen kann etwas alte zugesetzt werden. Zur Erzielung eines mehr rötlichen
Farbtones mehr Schwefelsäure einsetzen. Mehr Salpetersäure steigert die
Auflösung von Kupfer und erzeugt daher gelbere Farben. Höherer
Salzsäuregehalt bzw. Zugabe von Kochsalz erhöht den Zinkabtrag.
Chromatbeize:
200 g Kaliumchromat
60 g Schwefelsäure, konz
1000 ml Wasser
oder:
65 ml Salzsäure, konz.
12 g Chrom-6-oxid
Wasserstoffperoxydhältige Beizlösungen
Wasserstoffperoxid:100 g
Schwefelsäure,konz.17 g
Ethanol (Ethylalkohol) 30 g
Tensid (Netzmittel) 2 g
in 1000 ml Wasser
Diese Beize wirkt bei Raumtemperatur.
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6.7.3. Zink
Beiz- und Brennlösung:
Schwefelsäure,96 % 50ml
Wasser 1000 ml
Brennen:
Salpetersäure,ca.50 % 1000 ml
Schwefelsäure, 96 % 1000 ml
1-2 sec. einwirken lassen.20 °C Temperatur. |
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6.7.4. Edelstahl und Temperguss
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Edelstahl:
Entfetten in alkalischem Reinigungsmittel
oder Trichlorethylen. Zunder entfernen durch tauchen in 35 % ige Schwefelsäure
bei 70°C. bis Einsetzen der Gasbildung. Stärkere Verzunderungen und
Schmutzablagerungen durch Sandstrahlen entfernen. Gusseisen
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Temperguss:
Entfetten in heißer Alkalilauge (NaOH,20% ig), anschließend gut spülen und Vorbeize in 10 % iger Schwefelsäure oder 10
% iger Salzsäure.
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6.7.5. Nickel und Nickellegierungen
siehe elektrolytische Verfahren.
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6.7.6. Blei
Beize:
Salpetersäure, 3-6 % ig. |
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6.7.8. Eisen
Beize: 10 oder 20 % ige Schwefelsäure,10-25 % ige Salzsäure, bei Salzsäure
weniger Spröde durch Wasserstoff.
Bei Rostansatz: Phosphorsäure,10 % ig |
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6.7.9. Silber
Beize:
Kalium oder Natriumcyanidlösung,5 % ig oder konz. Salpetersäure. |
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6.7.10. Zinn
Beizlösung:
50 ml Salzsäure,37 % ig auf 1000 ml Wasser. |
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02. Juli 2015
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